Tor: 0:1.Eisenkopf (73.)
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Westfalenblatt
Scharpenberg holt die Lupe raus
Fußball-Westfalenliga: Clarholz' Trainer sucht nach Ursachen für die 0:1-Heimpleite
Behäbig, lustlos, langweilig - etwa 100 Clarholzer Fans suchen nach der gestrigen 0:1 (0:0)-Heimniederlage der Victoria gegen den Gast TSV Marl-Hüls nach den richtigen Worten, um das Spiel der Holzhof-Kicker zu beschreiben. Coach Frank Scharpenberg findet sie schnell: »Das war von eins bis elf Mist.«Woran liegt es? Auf diese Frage weiß Scharpenberg nicht sofort eine Antwort. »Ich weiß auch nicht, was los war«, sagt er und kündigt an, in den nächsten Trainingseinheiten auf Ursachenforschung zu gehen. »Eigentlich hatten wir die vergangenen Nackenschläge in der Meisterschaft und im Pokal gut weggesteckt«, erklärt Scharpenberg. Das sehen seine Schützlinge gestern scheinbar anders und halten gegen den TSV gerne auch mal die Wange hin.
Der Gast nutzt seine Chancen zunächst jedoch nicht. Mit einfachem, soliden Fußball hebelt das Team von Holger Flossbach immer wieder die schwächelnde Clarholzer Abwehr aus, schwächelt aber im Torabschluss. Links sehen reißen Ugur Gözsüz und Michael Topp immer wieder Löcher in die Clarholzer Defensive.
»Jungs, wir machen das doch nicht zum ersten Mal«, ruft Scharpenberg seinen Spielern zu, denen selbst einfach Spielzüge nicht glücken wollen. In der Pause findet er offensichtlich die richtigen Worte. Seine Jungs wirken frischer, doch Marl-Hüls agiert aufgeweckter. Auch in der 70. Minute, als Daniel Eisenkopf vor dem Clarholzer Tor völlig freistehend zur Führung der Gäste abschließen kann. Die folgenden Großchancen nach Eckbällen können Ugur Gözsüz (78./Kopfball) und Martin Wellmeyer (79./Kopfball) nicht verwerten. »Ich versuche jede Menge, heute habe ich mir aber wohl zu viel von der Nationalelf abgeguckt«, sagt Scharpenberg.
Neue Westfälische
Die erste schwache Leistung
FUSSBALL: Westfalenligist Victoria Clarholz unterliegt TSV Marl-Hüls mit 0:1
Herzebrock-Clarholz. Im 4. Spiel nach dem Aufstieg zur Fußball-Westfalenliga lieferte der TSV Victoria Clarholz gestern die erste ganz schwache Leistung ab und unterlag dem TSV Marl-Hüls mit 0:1. Beide Trainer waren sich einig, dass die bisher sieglosen Gäste hochverdient drei Punkte mitnahmen.
„Wir werden das in der Woche ergründen müssen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich keine schlüssige Erklärung für den Auftritt meiner Mannschaft“, sagte Victoria-Trainer Frank Scharpenberg nach der so nicht erwarteten ersten Heimniederlage. Scharpenberg hatte diesmal eine betont offensive Aufstellung gewählt. Timo Biegel, im Vorjahr noch treffsicherster Clarholzer Angreifer, spielte neben Martin Wellmeyer im zentralen Mittelfeld, und davor sollten mit Maurice Schwab, Ferhat Kurtulus, Andres Dreichel und Christopher Hankemeier vier weitere Offensivakteure für Torgefahr sorgen. Die erhoffte Ballkontrolle blieb indes vom Anpfiff an aus, stattdessen sorgten die Gäste mit einfachen Pässen in die Schnittstellen der ebenfalls schlecht sortierten Viererkette für eine Vielzahl an heiklen Situationen vor dem von Gereon Wessel gehüteten Tor.
Bevor Timo Biegel den ersten harmlosen Schuss aufs Hülser Tor abgab (14.), hatten Daniel Eisenkopf (3.), Sebastian Ruhe (4.), Tim Helwig (9.). und Felix Sadowski (10.) schon vier dicke Chancen für die Gäste vergeben. Dass Linksverteidiger Michael Topp in der 40. Minute den zweiten Clarholzer Offensivakzent setzte, war bezeichnend für den harmlosen Auftritt der Gastgeber. Zum kuriosen Verlauf gehörte aber auch, dass Ferhat Kurtulus an einem Schrägschuss von Timo Biegel direkt am langen Pfosten vorbeirutschte (54.), und Martin Wellmeyer nach einem Eckstoß eine Kopfballvorlage durch Ugur Gözsüz aus 50 Zentimetern (!) übers Tor köpfte. Die klarsten Möglichkeiten in der Partie vergab zwar die Victoris, an der Berechtigung des Gästesiegs durch das Tor von Daniel Eisenkopf (71.) gab es dennoch keine Zweifel.
Die Glocke
Clarholz kommt in akuter Notwehr glimpflich davon
Gastgeber Clarholz schlidderte vom Anpfiff an in
eine akute Notwehrsituation, tauchte mit zunehmender Spieldauer gar in
eine atemberaubende Fehlerspirale ab und konnte von Glück sagen, dass
die Niederlage so glimpflich ausfiel.
Andererseits verbuchte Clarholz dennoch drei
hochkarätige Torchancen, mit denen das Team von Frank Scharpenberg den
Spielverlauf komplett auf den Kopf hätte stellen können.
In der 54. Minute verpasste Timo Biegel das leere
Gäste-Tor und auch Ferhat Kurtulus rutschte am langen Pfosten am Ball
vorbei, während die spielfreudigen und in allen Belangen überlegenen
Marler erst in der 70. Minute durch Eisenkopf zum längst überfälligen
Führungstor kamen. Vier Minuten später wurde ein Gözsüz-Kopfball auf der
Linie geklärt, dann köpfte Wellmeyer freistehend aus zwei Metern nach
Gözsüz-Vorlage über das Tor.
In puncto Spielleistung sah die Bilanz für den
Gastgeber noch düsterer aus. Lange, oft unkontrolierte Bälle ersetzten
einen nicht vorhandenen Spielaufbau, dazu gesellten sich reihenweise
Fehler aus der Fußball-Grundschule, die das TSV-Tor gleich mehrfach in
akute Gefahr brachten. Der erfahrene Innenverteidiger Stefan Kretschmer
stand stellvertretend für das flatterhafte Auftreten des Gastgebers, bei
dem der privat verhinderte André Grunwald als Stabilisator sichtbar
fehlte.
„Das ist für mich unerklärlich, wir haben uns
total dumm verhalten“, fand TSV-Coach Frank Scharpenberg unmittelbar
nach Spielschluss keine richtige Erklärung für eine kleine
Notstandsvorstellung.
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