„Jetzt müssen Taten folgen.“ Der Unterton in der
Stimme von Trainer Dirk Sellemerten ließ unmittelbar nach Schlusspfiff
erahnen, dass den Rotweißen unangenehme Wochen ins Haus stehen. Die
heftige Abfuhr, Niederlage Nummer sieben im neunten Spiel, erwies sich
in mehrfacher Hinsicht als äußerst schmerzhaft. Die Rotweißen hatten
sich im Vorfeld mindestens auf Augenhöhe mit Mitaufsteiger Clarholz
gewähnt und mit einem Derbysieg den Anschluss an das untere Mittelfeld
herstellen wollen.
Anschließend fehlten ihnen dann jedoch über 90
Minuten die nötigen Mittel dazu. Im ersten Durchgang spielte nur die
Victoria, die hinten nichts zuließ und vorne zwei von mehreren
vielversprechenden Angriffsaktionen zur Führung nutzte. „Zwei Tore
schlechter habe ich uns in der ersten Hälfte nicht gesehen.“ RWM-Trainer
Dirk Sellemerten stieß bei seiner Pausenansprache anschließend auf
Gehör. Die Mastholter erwachten jedoch nur für 20 Minuten, in denen sie
drauf und dran waren, das Spiel zu kippen.
Victoria-Trainer Frank Scharpenberg: „Wir haben
den Gegner nach der Pause wieder aufgebaut, haben dann aber Gott sei
dank das dritte Tor gemacht.“ Sein Gegenüber Dirk Sellemerten haderte in
dieser Phase einmal mehr mit dem Schicksal: „Wir waren drauf und dran
und legen dem Gegner dann zwei Tore auf. Das kann man nicht mehr mit
Unerfahrenheit entschuldigen.“ Die Art und Weise, wie seine Mannschaft
das Derby anschließend abschenkte und sich dabei noch zu zwei
Platzverweisen hinreißen ließ, hinterließ weitere Wunden.
Gegen Marl-Hüls und Maaslingen stehen die
Mastholter in den nächsten Wochen mit dem Rücken zur Wand. Derbysieger
Clarholz kann auf Rang zehn zunächst einmal durchatmen. Trainer Frank
Scharpenberg hofft auf Rückwind: „Wir waren oft nah dran und haben den
Bock jetzt endlich umgestoßen.“
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