Montag, 12. Juli 2010

Trainingsauftakt

Neue Westfälische
Frank Scharpenberg bleibt Spielertrainer
Im ersten Jahr nach der Rückkehr zu seinem Heimatklub hat Frank Scharpenberg den TSV Victoria Clarholz in die Fußball-Landesliga geführt. Mit einem nur punktuell ergänzten Aufgebot hat sich der ehemalige Zweitliga-Profi den Verbleib in dieser Liga zur Aufgabe gemacht. „Ich stehe weiter im Aufgebot“, antwortet der 38-jährige Frank Scharpenberg, wenn nach seiner Rolle als Spielertrainer gefragt wird. Noch spielt der Oldie auch auf Augenhöhe mit den vielen jungen Talenten, die der TSV Victoria nach dem Abstieg 2007 in der vergangenen Serie zur Rückkehr in die 7. Liga verholfen haben. „Sobald sich das ändert und andere besser sind als ich, mache ich Platz“, macht Scharpenberg deutlich, dass er den Rückzug auf die Trainerbank bereits im Hinterkopf hat. Aus dem großen Potenzial an Nachwuchskräften soll auch in Zukunft das Gerüst der 1. Clarholzer Mannschaft gebildet werden. Diesmal haben drei A-Junioren den Sprung in den Kader des Landesligisten geschafft. Vom FSC Rheda sind außerdem Niko Reimer und Manuel Reuter gekommen. „Wir behalten auch weiterhin die jungen Spieler im Blick, auch wenn die sich zunächst in der Zweiten bewähren sollen“, hält Scharpenberg die Tür zu seinem Team bewusst weit offen. Gravierende taktische Änderungen will Scharpenberg nicht vornehmen. „Wir wissen, dass wir in der Offensive stark sind und wollen das auch in der neuen Liga zeigen“, kündigt der Trainer an. Den Zuschauern in Clarholz stellt Scharpenberg sogar „attraktivere Spiele als in der Meistersaison“ in Aussicht. „Zuletzt haben sich die meisten Gegner
gegen uns nur hinten reingestellt. Ich hoffe, dass wir jetzt auch wieder auf offensiv eingestellte Mannschaften treffen werden.“ Der Trainer freut sich besonders auf Vergleiche wie die mit dem SC Herford, RWMaaslingen oder dem FC Bad Oeynhausen: „In diesen Partien können meine vielen jungen Spieler bestimmt einiges hinzulernen.“


Westfalenblatt

Bitte nicht so wie die Vorgänger

Landesliga-Aufsteiger Victoria Clarholz will nicht sofort wieder absteigen

Von Viola Dietrich
Herzebrock-Clarholz (WB). Fragt man Frank Scharpenberg nach dem Saisonziel, verweist er auf die vergangenen beiden Jahre. Da hat es der Aufsteiger jeweils nicht geschafft, die Landesliga zu halten. Der Trainer von Victoria Clarholz wünscht sich naturgemäß einen anderen Ausgang.

»Unser Saisonziel kann erstmal nur der Nichtabstieg sein. Wenn es gut läuft, kann man über einen einstelligen Tabellenplatz reden, aber das ist zweitrangig«, sagt Scharpenberg, der gestern Morgen seine Mannschaft zum Trainingsauftakt am Holzhof versammelte. Mit dabei fünf Neuzugänge, die nur zwei Abgängen gegenüber stehen. Drei der Neuen kommen dazu noch aus der eigenen Jugend. Nur Nikolaj Reimer und Manuel Reuter kommen vom FSC Rheda und müssen sich in Clarholz erst einleben. Wenig Fluktuation also im Kader des Bezirksliga-Meisters. Mittelfeld-Allrounder Mario Wieck musste sich berufsbedingt einen neuen Verein suchen, er beginnt ein Studium im Ruhrgebiet. »Die geringe Fluktuation spricht für den Verein und das hier gut gearbeitet wird. Das ist eine eingespielte Truppe«, meint Scharpenberg, der sich nur zu Not selbst noch die Fußballschuhe schnüren will. »Wenn die Mannschaft so gut spielt, dass ich nicht helfen muss, ist das vollkommen okay. Ansonsten bin ich natürlich bereit, zu helfen.«
In der Saison 2006/07 war Victoria Clarholz zum letzten Mal in der Landesliga vertreten, jetzt ging's zum vierten Mal hoch. Wie auf einer Leiter näherte sich die Victoria der siebten Liga. Erst auf Platz drei, dann Zweiter und in der vergangenen Saison endlich Meister und somit Aufsteiger. »Für viele der Jungs wird das die erste Saison in der Landesliga, viele haben noch nicht einmal mit Linienrichter gespielt. Sie müssen sich an das Niveau gewöhnen«, so der Trainer. Dabei rückt Frank Scharpenberg auch in der Landesliga nicht von offensiver Ausrichtung seiner Mannschaft ab. »Wir erfinden den Fußball nicht neu, sondern spielen das, was wir können. Wir werden mit Sicherheit nicht plötzlich zu Mal zu Mauerkünstler. Mit den jungen und offensiven Spielern geht das gar nicht«, glaubt der Coach, der aber einige Mannschaften erwartet, die die Clarholzer hinten reindrängen. »Maaslingen, Herford oder Bad Oeynhausen - gegen die wird es sicherlich schwer.«

Die Glocke

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen