Mittwoch, 18. Dezember 2013

Westfalenblatt: Auf Nürnbergs Spuren

Auf Nürnbergs Spuren

Victoria Clarholz ist wie der Bundesligist noch ohne Sieg – Auch Mastholte gefährdet

Kreis Gütersloh (WB). Die erste Hälfte der Fußball-Saison haben die Westfalenligisten Rot-Weiß Mastholte und Victoria Clarholz hinter sich gebracht. An unbeschwerte Kaminabende in der Weihnachtspause glaubt RWM-Coach Dirk Sellemerten jedoch genauso wenig wie Victorias Frank Scharpenberg. Beide kämpfen gegen den Abstieg.

Ihre schwerste Krise haben die Mastholter in der Hinrunde nach dem vermeintlich beflügelnden Derby-Triumph über die Victoria erlebt. Beim 5:0-Erfolg im Clarholzer Fußball-Wohnzimmer feiern die Rot-Weißen ihren dritten Sieg – danach heimst die Sellemerten-Elf bis dato keinen weiteren Dreier ein. Und nicht nur das: Es dauert 49 Tage, bis der RWM wieder einnetzt. In sechs Begegnungen gelingt es »Fox'« Mannen nicht, das gegnerische Tor zu treffen. Erst Tobias Edler beendet den Fluch am 16. Spieltag (1. Dezember), als er den Ball nach einer Vorlage von Damian Piossek gekonnt ins Gehäuse der SpVgg Vreden bugsiert. »Das wurde jetzt wirklich Zeit«, findet der Torschütze nach seinem Advents-Treffer. Für die Weihnachtspause gönnt Sellemerten seinem Team Ruhe: »Wir werden unsere Kräfte bündeln.« Keeper Kevin Kaupmann, der schon seit geraumer Zeit Probleme mit seiner Schulter hat, unterzieht sich in der fußballfreien Zeit einer Operation und will zum ersten Spieltag der Rückrunde gegen Grün-Weiß Nottuln schon wieder den Kasten sauber halten. Mit ihm sollen sich auch die Langzeitverletzten Andre Lausch und Peter Brucksch erholen. »Zum Rückrundenauftakt sind hoffentlich wieder alle Akteure fit«, ist der Coach optimistisch.
Ein genaues Ziel will sich Sellemerten nicht setzen. »Wir wollen den Klassenerhalt schaffen, der Tabellenplatz ist egal. Dass wir es auch in dieser Saison schwer haben würden, war uns von Anfang an klar«, erinnert er an den knappen Klassenerhalt der Serie des vergangenen Jahres. Die Rot-Weißen haben den Abstieg am letzten Spieltag verhindert. »In der Rückrunde erwarten uns nur Endspiele«, unterstreicht Dirk Sellemerten die schwierige Lage.
Noch viel prekärer sieht es für Westfalenliga-Mitstreiter Victoria Clarholz aus: Das Team von Trainer Frank Scharpenberg steckt bis zum Trikotkragen im Abstiegskampf. Fast wie der 1. FC Nürnberg: Kein Sieg, neun Niederlagen und acht Remis. Unterm Strich bedeutet das den letzten Tabellenrang mit sechs Punkten Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz. Und das trotz mitunter starker Leistungen. So wie im Spiel gegen Spitzenreiter SC Paderborn, in dem der »1. FCN der Westfalenliga« gleich zwei Mal führt, ehe die Elf von »Scharpi« dann doch noch knapp verliert.
Auch für die Victoria ist das Derby gegen die Rot-Weißen eine folgenschwere Partie. Kurz vor dem 1:0 (45.) verletzt sich Clarholz' Andre Grundwald am Knie. Der 32-jährige Routinier muss nach dem Derby-Debakel am Innenmeniskus operiert werden und fällt vorerst aus. »Hoffentlich ist er im März wieder fit«, so Frank Scharpenberg, der sich trotz der Sieglos-Serie nicht hängen lässt. »Wahrscheinlich gab es in der Liga noch keine Mannschaft, die nach der Hinrunde immer noch ohne Sieg war und trotzdem den Klassenerhalt geschafft hat. Aber wir wollen das Unmögliche möglich machen«, gibt der Coach nicht auf.

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