Montag, 30. Mai 2011

30.Spieltag: VfL Theesen - Victoria 2:0 (1:0)

TSV: Kemper - Topp, Reimer, Gözsüz, Heß (79. Beilmann) - Sehit, Junker - Biegel (64. Meisterernst), Dreichel - Wellmeyer, Otte (42. Ewerszumrode)

Tore: 1:0.Vocke (23.), 2:0.Aljic (74.)

Neue Westfälische Gütersloh
Glückwunsch an den Meister

FUSSBALL: Landesligist Victoria Clarholz verliert 0:2

Herzebrock-Clarholz (rö). „Wir haben nicht Spalier gestanden, sondern uns anständig aus der Saison verabschiedet.“ So beschrieb Pressesprecher Marc Borgmann den Auftritt des Fußball-Landesligisten TSV Victoria Clarholz bei der 0:2-Niederlage beim VfL Theesen. Nach dem Schlusspfiff gingen die Clarholzer Glückwünsche dennoch ehrlichen Herzens an den Gastgeber. Der VfL Theesen machte mit diesem Sieg den Aufstieg zur Westfalenliga perfekt. „Nach dem 1:0 hatten wir sogar zwei Chancen zum Ausgleich“ gestand Borgmann dem VfL dennoch einen verdienten Sieg zu.


Westfalenblatt Gütersloh
Clarholz krönt Theesen

Victorias 0:2-Niederlage beschert VfL den Aufstieg

Bielefeld (bg). Kein versöhnlicher Saisonabschluss für Victoria Clarholz: Die Mannschaft von Trainer Frank Scharpenberg macht den VfL Theesen durch eine 0:2 (0:1)-Niederlage zum Meister der Fußball-Landesliga Staffel 1.
Dass der zukünftige Westfalenligist gegenüber dem Aufsteiger die Nase vorn hatte, gestand sich »Scharpi« nach dem Schlusspfiff ein: »Theesen war über 90 Minuten besser, auch wenn wir in der ersten Halbzeit drei, vier Chancen hatten.« Nach 23 Minuten trafen die Gastgeber zur Führung. Einen Ball von Außen verwertete der Theesener Jan-Henrik Vocke aus der Drehung. Das 0:2 fiel nach einem Konter (74.). »Da haben wir aufgemacht«, berichtet Scharpenberg: »Unterm Strich haben wir unser Ziel erreicht. Wir wollten nicht absteigen.«

Die Glocke
Willige Victoria kann Theesens Titel nicht gefährden

Bielefeld-Theesen (hwm). Der VfL Theesen hat den Titelgewinn in der Fußball-Landesliga perfekt gemacht und ist erstmals in die Westfalenliga aufgestiegen. Victoria Clarholz legte sich am letzten Spieltag zwar noch einmal mächtig ins Zeug, konnte unter dem Strich aber nicht verhindern, dass die Gastgeber mit einem 2:0 (1:0) den knappen Vorsprung auf den punktgleichen Vizemeister FC Bad Oeynhausen wahrten.

Vor der stattlichen Kulisse von 400 Zuschauern war die Ausgangslage von Beginn an klar: Der VfL Theesen musste gewinnen und legte unmittelbar den Vorwärtsgang ein. Die Clarholzer Victoria hielt nach Kräften dagegen, konnte die spielerischen Vorteile der Gastgeber aber nicht ganz kompensieren. Bis Mitte der ersten Halbzeit hielt TSV-Torwart Bernhard Kemper sein Gehäuse sauber, bei Jan Vockes Schuss aus zentraler Position war er beim 1:0 dann aber machtlos.

Trotzdem war Theesens Trainer Andreas Brandwein weit davon entfernt, sich entspannt zurückzulehnen. Die Clarholzer suchten nach der Pause den offenen Schlagabtausch und kamen jetzt selbst zu Chancen. Zweimal Martin Wellmeyer sowie der eingewechselte Nils Meisterernst brachten die Theesener Meisterschaft mächtig in Gefahr, ehe Dennis Aljic zum 2:0 traf.


Westfalenblatt Bielefeld

Theesen feiert die Sensation

VfL steigt durch 2:0-Heimsieg gegen Victoria Clarholz in die Fußball-Westfalenliga auf
Bielefeld (WB). Die gute Nachricht zuerst: Nach dem Abstieg des VfB Fichte hat Bielefeld seit gestern einen neuen Fußball-Westfalenligisten. Der VfL Theesen ist nach einem 2:0 (1:0)-Sieg über Victoria Clarholz aufgestiegen. Und die sehr gute Nachricht: Wie aus gut informierten Kreisen verlautete, blieben die meisten Spieler im kollektiven VfL-Jubel unverletzt.

In der Minute des Triumphs konnte VfL-Trainer Andreas Brandwein das Geschehene kaum glauben: »Das ist die größte Sensation seit Jahren in Bielefeld. Diese Saison hat einfach alles funktioniert.« Bis die Korken knallten, musste Brandwein allerdings reichlich Stimme und Nerven lassen. »Wir hatten heute zum ersten Mal etwas zu verlieren. Das hat man gemerkt. Wir hatten ein bisschen Blei in den Beinen.«
Bereits zur Pause hätte Theesen alles klar machen können. Ja müssen. Doch die VfL-Angreifer Tobias Wiens und Michael Zech hatten offenbar Freude daran, die Spannung beim Saisonfinale möglichst lange aufrecht zu erhalten. Beste Gelegenheiten wurden mit bemerkenswerter Zuverlässigkeit ausgelassen. Und als Zech doch einmal einen ziemlich gefährlichen Volleyschuss Richtung Kasten schickte, war Gäste-Torwart Kemper auf dem Posten. Einfach nur zum Haareraufen für etwa 450 Zuschauer an der Gaudigstraße.
Immerhin einer traf: Jan-Henrik Vocke verarbeitete ein Wiens-Zuspiel in Gerd-Müller-Manier und erzielte mit einem Flachschuss das überfällige 1:0 (22.). Theesen nahm in der Folge einen Gang raus, Clarholz leistete wohldosierten Dienst nach Vorschrift. Halbzeit, durchpusten.
Nach dem Wechsel begann das große Zittern. Natürlich boten sich auch weiterhin viele schöne Chancen. Doch die wurden wie gehabt versiebt. Irgendwann beschlossen die Gäste, es spaßeshalber auch einmal zu versuchen. Theesen konnte von Glück sagen, dass die Victoria-Angreifer Martin Wellmeyer und Nils Meisterernst bei guten Gelegenheiten knapp daneben zielten.
Erst der drei Minuten zuvor eingewechselte Denis Aljic erlöste den VfL. Ein Zuspiel von Zech drückte er aus kurzer Distanz zum 2:0 (74.) über die Linie. Zur Belohnung wäre er anschließend fast erdrückt worden. Der Rest bis zum Schlusspfiff war Zugabe.
»Einfach nur geil. Ich bin überglücklich«, strahlte Kapitän Florian Gauer und holte sich eine Sektdusche ab. Manager Heinz-Werner Stork betonte das große Ganze: »Das ist ein Aufstieg des gesamten Vereins. Jeder hat seinen Anteil daran - von der Altliga bis zum Platzwart.« Landesliga-Staffelleiter Friedhelm Spey sprach von einem »verdienten Aufstieg«, sagte: »Ich wünsche dem Verein viel Glück in der Westfalenliga.«

Neue Westfälische Bielefeld
Die Schale ist in Theesen

FUSSBALL-LANDESLIGA: Der VfL steigt nach 2:0 über Clarholz als Meister in die Westfalenliga auf

Bielefeld. Für einen kurzen Moment wirkte Andreas Brandwein wie der Kaiser nach dem WM-Triumph 1990. Theesens Trainer bewegte sich nachdenklich und gemessenen Schrittes am Spielfeldrand, während in der Mitte die Mannschaft jubelnd und tanzend etliche Liter Bier zweckentfremdete. Doch Brandwein blieb nicht lange allein. „Warum ist der Trainer nicht nass?“ rief der bereits gerstensafterfrischte VfL-Manager Heinz-Werner Stork und brachte die Spieler auf die Spur. Die zögerten nicht lange und stellten auch den Meistercoach unter die Bierdusche.

„Es ist unfassbar. Ich kann es noch gar nicht richtig realisieren“, sagte Theesens Torjäger Michael Zech in einer ruhigen Sekunde. Mit seiner Vorlage für Denis Aljic zum 2:0 gegen Clarholz hatte Zech in der 75. Minute die Weichen endgültig auf Meisterschaft gestellt. Bis dahin mussten die knapp 300 Zuschauer – darunter viel lokale Fußball-Prominenz – kräftig zittern. Zwar hatte Jan-Henrik Vocke mit der 1:0-Führung nach 23 Minuten (Vorlage Wiens) den Grundstein für den Aufstieg in die Westfalenliga gelegt, doch das von allen Theesenern herbeigesehnte zweite Tor wollte trotz hochkarätiger Chancen einfach nicht fallen.

Wie das berühmte HB-Männchen ging Andreas Brandwein an der Seitenlinie in die Luft, wenn es seine Spieler im gegnerischen Strafraum mal wieder zu schön oder zu kompliziert anstellten. Während Bad Oeynhausen im Fernduell um Platz eins zwischenzeitlich sicher mit 4:2 gegen Verl II führte, stand das Spiel in Theesen auf des Messers Schneide. Trotz klarer Vorteile für die Gastgeber tauchte Clarholz immer mal wieder gefährlich vor VfL-Keeper Johannes Ludwig auf. Niemand hätte sich beschweren dürfen, wenn eine der großen Clarholzer Chancen zum Ausgleich im Netz gelandet wäre. „Es war spannend, aber so aufzusteigen ist noch geiler. Ich bin überglücklich“, sagte Theesens Kapitän Florian Gauer, der perfekt ein „Humba, Humba täterä“ der Mannschaft intonierte. „Unfassbar“ war die wohl am meisten gebrauchte Vokabel, wenn es darum ging, das Theesener Husarenstück zu beschreiben. „Für mich ist unser Aufstieg mit der Europameisterschaft von Griechenland 2004 vergleichbar. Kein Mensch hat mit uns gerechnet. Über unseren Etat lachen sich einige Bezirksligisten kaputt“, meinte Andreas Brandwein.

Manager Heinz-Werner Stork widmete den Erfolg dem ganzen Klub: „Das ist ein Aufstieg des Vereins. Von der Altliga bis zum Platzwart – alle engagieren sich und haben ihren Anteil.“ Und alle feierten. Manche die ganze Nacht.

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