Sonntag, 24. Oktober 2010

11.Spieltag: Victoria - SV Avenwedde 2:1 (2:0)

TSV: Kemper - Topp, Scharpenberg (65. Heß), Gözsüz, Ewerszumrode - Wellmeyer, Junker (58. Cayiroglu) - Sehit, Otte - Dreichel (75. Meisterernst), Hankemeier

Tore: 1:0.Ewerszumrode (26.), 2:0.Otte (36.), 2:1.Göcer (50./FE)

Westfalenblatt
Holzhofstadion wird zur Derby-Festung

Victoria Clarholz behält beim 2:1 gegen Avenwedde die Oberhand

Von Steffen Boberg
Herzebrock-Clarholz (WB). Derbystimmung im Holzhofstadion: Als Avenweddes Trainer Robert Purkhart in der 80. Spielminute an der Mittellinie stand, wurde es Clarholz' Sascha Otte zu bunt: »Purkhart, sei ruhig, du bist nur am sabbeln. Jedes Jahr dasselbe«, schimpfte der Angreifer. Letztlich gewannen die Gastgeber das Derby 2:1 (2:0).

Was bedeutet der Derby-Dreier für Clarholz? »Damit halten wir Avenwedde auf Distanz«, freute sich Spielertrainer Frank Scharpenberg. »Nach dem Elfmeter wurde es unruhig und die Partie zerfahrener. Aber wir haben die Punkte behalten.« Und wie geht es nach dem vierten Spiel ohne Sieg für Avenwedde weiter? »Wir stehen schlechter da als vergangenes Jahr und haben schwere Wochen vor uns. Ich sehe aber keinen Grund, dass wir das nicht mehr packen«, sagte Purkhart.
Der Reihe nach: Victoria war in der ersten Halbzeit nach zwei Avenwedder Fehlern durch Tore von Daniel Ewerszumrode (26.) und Sascha Otte (36.) in Führung gegangen, kontrollierte die Partie und stand in der Verteidigung sicher. Nach dem Pausentee witterten die Gäste schnell Morgenluft: Nach einem Foul von Torhüter Bernhard Kemper traf SVA-Kapitän Mehmet Göcer vom Punkt zum Anschluss. Jetzt kam Leben in die Partie, Victoria drängte auf das 3:1 und die Gäste wollten den Ausgleich. Die besten SVA-Möglichkeiten vergaben Marco Rüskaup (55.) und Ersin Gül (66.). Auf der Gegenseite konnten Martin Wellmeyer (67.) und Ugur Gözsüz mit einem direkten Freistoß (78.) Keeper Björn Korte nicht überwinden.
In der Schlussphase wurde es dann noch einmal hektisch. Victorias Özcan Sehit schoss über das leere Tor. Auf der Gegenseite ging Schlussmann Korte zum Eckball mit in den Strafraum und kam an den Ball, doch über die Linie ging die Kugel nicht.
»Im zweiten Durchgang standen wir etwas wackelig und hätten das 3:1 machen müssen«, lautete Scharpenbergs Derby-Fazit. Purkhart hingegen ärgerte sich: »Aus meiner Sicht waren wir über die 90 Minuten das bessere Team. Aber dafür können wir uns nichts kaufen. So ist es eine bittere Niederlage.«

Der »alte Mann« und die Grätsche
Nur 65 Minuten war das Derby alt, als Clarholz' Spielertrainer Frank Scharpenberg seinem Co-Trainer Manuel Grimm das Zeichen für seine Auswechslung gab. Und das zu einem Zeitpunkt in der Partie, als die Gäste aus Avenwedde immer stärker wurden. Warum verließ der Innenverteidiger da freiwillig den Platz? »Nach einer Grätsche zwickte es im Oberschenkel. Und bevor es dann knallt, bin ich lieber sofort runter gegangen.« Warum der 38-jährige Ex-Profi gegen Mehmet Göcer die Beinschere ausgepackt hat? »Als alter Mann bin ich mittlerweile zu langsam. Da grätsche ich dann lieber sofort«, sagte »Scharpi«.

Neue Westfälische
Gastgeber retten Dreier gerade noch ins Ziel
TSV Victoria Clarholz hat auch das zweite Kreisderby in derFußball-Landesliga für sich entschieden. Gegen den SV Avenwedde gelang ein 2:1-Sieg, der in der 2. Halbzeit allerdings stark gefährdet war. „Das ist eine bittere Niederlage für uns, denn ich habe uns über 90 Minuten sogar als die bessere Mannschaft gesehen.“ Robert Purkhart, Trainer der SV Avenwedde, drückte seine Enttäuschung darüber aus, dass sein Team es zunächst verpasst hatte, durch Marco Rüskaup (16.) oder Ramazan Bas (21.) selbst in Führung zu gehen, um dann durch krasse Fehler die Clarholzer 2:0-Halbzeitführung zu ermöglichen. Das 1:0 durch Daniel Ewerszumrode (26.) leitete Avenweddes Angreifer Alban Shabani mit einer missglückten Abwehraktion im Strafraum ein. Und vor dem 2:0 durch Sascha Otte (36.) schaute die halbe Mannschaft nur zu, wie Victorias rechter Verteidiger Michael Topp mit einem Solo über 60 Meter und einem Pass auf die linke Seite zum völlig freien Schützen den Treffer prima vorbereitete. „Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore erzielt“, zeigte sich Spielertrainer Fank Scharpenberg mit der Leistung der Clarholzer Mannschaft in der 1. Halbzeit noch zufrieden. Alle Souveränität war mit dem Anschlusstor durch Mehmet Göcers Strafstoß (50.) indes verflogen. Über die Berechtigung des Elfmeterpfiffs von Schiedsrichter Hendrik Rottkord (Oelde) nach einem angeblichem Foul
von Victoria-Keeper Bernhard Kemper an Michael Zalmann gab es berechtigte Zweifel. Doch
damit stand die Partie endgültig auf des Messers Schneide. Einer der wenigen Clarholzer, die den
Überblick behielten, war Kemper. Der Torhüter wehrte alle Fernschüsse der Gäste ebenso sicher ab wie die Versuche aus der Kurzdistanz. Einen Kopfball von Michael Zalman boxte Kemper in der 82. Minute mit den Fingerspitzen spektakulär noch über die Latte. Avenweddes Torhüter Björn Korte war bei den wenigen abgeschlossenen Clarholzer Kontern ebenfalls zur Stelle und hätte sein Gegenüber in der Nachspielzeit fast sogar noch zum Ausgleich überwunden. Einen Eckstoß erreichte der nach vorn geeilte Korte mit dem Kopf, doch Levent Cayiroglu rettete Zentimeter vor der Torlinie seinem Team den glücklichen Erfolg.

Die Glocke

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