Sonntag, 3. Juni 2012

28.Spieltag: Victoria - SV Avenwedde 0:2 (0:2)

TSV: Wessel - Dundar (67. Özdogan), Kretschmer, Grunwald, Topp - Walthart (71. Heß), Wellmeyer - Deitert, Biegel, Dreichel - Hankemeier (56. Otte)

Tore: 0:1.Syla (16.), 0:2.Janzen (23.)

Westfalenblatt
»Robbys« Jungs können's noch

Fußball: SV Avenwedde schafft Befreiungsschlag gegen gehemmt wirkende Clarholzer

Riesengroßer Jubel auf der einen, pure Ernüchterung auf der anderen Seite: Das Derby in der Fußball-Landesligist endet für den Aufstiegsfavoriten Victoria Clarholz mit einer 0:2 (0:2)-Niederlage gegen den Abstiegsbedrohten SV Avenwedde. »Matchpoint vergeben. Fußball ist eben zu 70 Prozent Kopfsache«, sagt TSV-Trainer Frank Scharpenberg.
Zur Ausgangssituation: Mit einem Sieg über den SVA hätten die Clarholzer bei gleichzeitiger Niederlage der Konkurrenz den Aufstieg in die Westfalenliga perfekt machen können. Jetzt trennen sie nur noch drei Punkte von Verfolger Höxter. »Vielleicht hat diese Situation den ein oder anderen gehemmt«, mutmaßt TSV-Kapitän Martin Wellmeyer: »Wir haben heute alles vermissen lassen, was uns stark gemacht hat.«
Die Hausherren beginnen zwar stark (Scharpenberg: »In den ersten fünf Minuten hatten wir Ansätze von Chancen«), dann trumpfen aber die Gäste mit dem quirligen Edgar Siebert auf. Dessen Vorlage verzieht erst Eugen Dreichel (14.), doch Fitim Syla macht es drei Minuten später besser und trifft!
Schockstarre bei der Victoria, Mannschaftsgeist beim SVA, der munter weiter angreift. Andreas Janzen legt frech nach und verwandelt ein grandioses Zuspiel von Yavuz Orhan. »Ab da ging bei uns nichts mehr«, erkennt Frank Scharpenberg und versucht umzustellen - ohne Erfolg. Nach dem Seitenwechsel greift Clarholz einige Male an, doch die SVA-Abwehr steht sicher und klärt jeden Ball. Zudem hat Victoria noch Pech: Sascha Otte schießt volley Zentimeter am SVA-Kasten vorbei (75.), Andreas Dreichel scheitert per Fallrückzieher, das Tor ist leer. Zudem wehrt Gäste-Keeper Björn Korte nahezu jeden Ball ab.
»Avenwedde hatte die Einstellung, die wir zeigen wollten. Sie standen kompakt, hatten über Konter richtig gute Chancen und haben uns den Schneid abgekauft«, fasst Martin Wellmeyer das Ergebnis zusammen.
Ein Ex-Clarholzer strahlt: »Das war zwar ein komisches Gefühl gegen meine alte Mannschaft zu spielen. Aber ich bin jetzt Avenwedder und dies war ein wichtiger Sieg im Abstiegskampf.« Das sieht SVA-Coach Robert Purkhart genauso: »Heute hat sich meine Mannschaft das geholt, was sie verdient. Wir sind nicht auseinandergebrochen, obwohl viele das erwartet haben, sondern haben Teamgeist bewiesen.« Beim Weggehen legt »Robby« seinem Clarholzer Pendant die Hand auf die Schulter: »Scharpi kriegt das hin.«



Neue Westfälische
Derbysieg für Klassenerhalt
Der TSV Victoria Clarholz muss die Feier des Aufstiegs zur Fußball-Westfalenliga um mindestens eine Woche verschieben. Stattdessen jubelte gestern der SV Avenwedde, der nach dem 2:0-Sieg im Kreisderby auf dem bestem Wege zum Klassenerhalt in der Landesliga ist. Der Erfolg der Gäste war hoch verdient. Darin waren sich auch die Trainer Frank Scharpenberg und Robert Purkhart einig. „Die Mannschaft hat sich das geholt, was sie verdient hat“, sprudelte es aus dem erleichterten Avenwedder Coach heraus. Purkhart hatte lediglich Angst, dass mit einem Clarholzer Anschlusstor die zuletzt gezeigte Verunsicherung zurückkehrt, doch diesmal leistete sich sein Team keinen dieser individuellen Aussetzer. Die Avenwedder Defensive wurde überraschend aber auch vor keinerlei ernsthafte Probleme gestellt. „Bis zur fünften oder siebten Minute haben wir gut ausgesehen, dann war es wie abgeschnitten“, flüchtete sich Frank  Scharpenberg ob der vielen Schwächen in seiner Mannschaft in Sarkasmus. Tatsächlich ließen die  Avenwedder in der 4. Minute einen Clarholzer Überzahlangriff zu, doch nachdem der verpufft war, musste Torhüter Björn Korte nur noch bei hohen, permanent in seinen Wirkungsbereich geschlagenen Bällen eingreifen. Kein Problem für den Zwei-Meter-Mann. Die Avenwedder erfreuten sich derweil  ungewöhnlicher Freiheiten vornehmlich im Mittelfeldzentrum. Fitim Syla und Edgar Siebert wurden dort viel zu selten in Zweikämpfe verwickelt. Das änderte sich auch nicht mit diversen Umstellungen, die der Clarholzer Trainer vornahm. Früh beorderte Scharpenberg Alexander Deitert auf die „Sechs“ an die  Seite von Martin Wellmeyer. Nach dem Seitenwechsel rückte Turgay Dundar von hinten rechts auf diese zentrale Position vor, um Wellmeyer mehr Freiheiten in der Offensiv zu gestatten. Alle Personalrochaden verpufften.
Der SV Avenwedde zeigte dagegen die wohl beste Saisonleistung. Schnell lief der Ball durch die Reihen,  und es klappte auch mit dem Torabschluss. In der 17. Minute war Edgar Siebert auf dem linken Flügel auch von drei Clarholzern nicht zu stoppen, und den von Andre Grunwald nur zu Fitim Syla abgeblockten Schuss setzte der Avenwedder aus 20 Metern neben den rechten Pfosten zum 0:1 ins Tor. Dort landete auch der nächste, diesmal von Andreas Janzen abgefeuerte Distanzschuss, der die Gäste mit 2:0 nach vorn brachte (24.). In der zweiten Halbzeit erhöhte der TSV den Druck, doch einem weiteren Tor kamen die Avenwedder weit näher. In der 68. Minute lief Öczan Sehit mutterseelenallein auf Gereon Wesel zu, scheitert aber an der Fußabwehr seines ehemaligen Mitspielers.

Die Glocke
Avenwedde atmet auf und Clarholz zeigt erste Nerven


Hut ab, Bonewie. Mit einer überzeugenden Vorstellung sicherte sich der SV Avenwedde im Derby der Fußball-Landesliga, Staffel 1, beim TSV Victoria Clarholz drei Punkte im Abstiegskampf, während Gastgeber Clarholz im Aufstiegskampf den ersten Matchball klar versemmelte.
Knapp 250 Zuschauer im Clarholzer Holzhofstadion rieben sich spätestens nach sieben Minuten verwundert die Augen. Der aufstiegsambitionierte Gastgeber um Coach Frank Scharpenberg verlor mit zunehmender Spieldauer seinen Spielfaden und geriet damit zum Spielball einer kompakt und nahezu fehlerfrei agierenden Avenwedder Mannschaft, die in puncto Aggressivität und Schnelligkeit unübersehbare Vorteile verbuchte und 90 Minuten lang dieser imponierenden Spielweise treu blieb.
Mit den Toren von Syla (20.) und Janzen (27.) war dieses Derby praktisch schon nach einer halben Stunde entschieden. Im ersten Durchgang spielte Avenwedde mit den sonderbar gehemmt wirkenden Clarholzern regelrecht Katz-und-Maus, wobei Mittelfeldakteur Fitim Syla auf Avenwedder Seite die Bälle nach Belieben im Mittelfeld verteilen konnte.
Auch im zweiten Durchang das identische Bild. Clarholz war jetzt etwas bemühter, aber im Angriff agierte das Team ohne Esprit und erst recht ohne Angriffswucht. Anders die blitzschnell konternden Avenwedder, für die Sehit in der 67. Minute allerdings freistehend vor TSV-Schlussmann Gereon Wessel die Chance zur 3:0-Führung vergab. Für Clarholz verzog der eingewechselte Otte (74.), während Dreichel in der 84. Minute nicht den Ball im leeren Clarholzer Tor unterbringen konnte.

Im Holzhofstadion notiert

Dieser Rückschlag im Aufstiegsrennen zur Verbandsliga sorgte gestern im Holzhofstadion bei Gastgeber Clarholz keineswegs für nervöse Betriebsamkeit. „Die ersten fünf bis sieben Minuten waren noch ganz okay, danach war alles wie abgeschnitten“, bilanzierte TSV-Coach Frank Scharpenberg. „Wir waren nicht in der Lage, eine klare Torchance herauszuspielen. Obwohl wir keinen Druck haben und alles, was jetzt kommt nur Zusatz ist, hat die Mannschaft den ersten Matchball nicht verwerten können“, glaubte Scharpenberg bei seinem Team den Faktor Nerven erkannt zu haben. „Für mich ist Fußball zu 60 bis 70 Prozent Kopfsache und da können die Beine schon schwer werden, denn normalerweise agiert mein Team viel spritziger.“
Sichtlich erleichtert zeigte sich SVA-Coach Robert Purkhart. „Meine Mannschaft hat sich das geholt, was sie verdient hat“, verzichtete Purkhart zunächst auf Mehmet Göcer. „Da bin ich Risiko gegangen, aber die Mannschaft hat endlich durchgängig gezeigt, dass sie mehr kann als sie dies in den vergangenen Wochen offenbart hat“, glaubt Purkhart fest an den Aufstieg der Clarholzer, wenn „sie kommenden Sonntag Fichte schlagen und wir dann damit auch endgültig gerettet sind.“

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