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NW: Aufstieg von Victoria Clarholz und RW Mastholte
Lohn für kontinuierliche Arbeit
CARSTEN BIERMANN
Selten
war es für einen Landesligisten so einfach wie in diesem Jahr, einen
Aufstieg zu feiern. Als Folge der Spielklassenstrukturreform reichte ein
dritter Platz aus, um den Abflug in die Westfalenliga zu machen. Die
Fußballer von Victoria Clarholz und RW Mastholte ergriffen diese Chance,
messen sich in der kommenden Saison in der sechsthöchsten Spielklasse.
Die beiden Vereine lösen den SV Spexard ab, der sich als Opfer der nicht
in allen Teilen nachvollziehbaren Neusortierung fühlen darf. Ein
viertletzter Platz genügt normalerweise zum Klassenerhalt.
Hinter
den Regionalligisten SC Verl und SC Wiedenbrück sowie dem Oberligisten
FC Gütersloh folgen die beiden Klubs im Kreis Gütersloh nun an vierter
Stelle. Verdient haben sie sich diese Aufwertung allemal. RW Mastholte
reparierte das Versäumnis aus dem vergangenen Jahr, als die mögliche
Relegation leichtfertig vergeben wurde. Die Kontinuität zahlte sich
endlich aus. Seit fünf Jahren zeichnet Dirk Sellemerten als Trainer
verantwortlich, formte aus vielen Nachwuchskräften und wenigen
erfahrenen Akteuren eine schlagkräftige Elf. Und die öffnet tatsächlich
ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte. In einer so hohen Klasse
haben die Rot-Weißen, die in der Vergangenheit zwischen Bezirks- und
Landesliga pendelten, nie gespielt.
Anders
die Clarholzer: Vor 20 Jahren stürmten sie bereits die Verbandsliga,
damals sogar die vierthöchste Klasse. Passenderweise gehörte Frank
Scharpenberg als Spieler zum Team, als Trainer wiederholte er nun dieses
Kunststück. Seitdem der Ex-Profi vor drei Jahren den Klub in der
Bezirksliga übernahm, ging es steil bergauf.
Dabei
zeichnet den 40-Jährigen vor allem eine Qualität aus: Bodenständigkeit.
Nach dem 2:0-Sieg beim VfB Fichte überließ er das Feiern den Spielern,
begnügte sich mit der Rolle des Beobachters. Ganz so wie in den 90
Minuten zuvor, in denen er die Akteure mit ruhigen Anweisungen zum
Erfolg führte. Und genauso sachlich wird es weitergehen. Der Name
Scharpenberg garantiert solide Arbeit, der Slogan „Clarholzer Jungs“ auf
dem Vereinsbanner ist ein echtes Markenzeichen. Genauso wie der Trainer
sich mit seinem Heimatverein verbunden fühlt, tun dies auch die
Spieler.
Aber
Scharpenberg hat genug Erfahrung um zu wissen, dass alleine die gute
Stimmung nicht ausreicht, um in der Westfalenliga zu bestehen. Zwar
verfügt er mit Martin Wellmeyer und Andre Grunwald über zwei
Leitfiguren, die bereits in höheren Ligen Erfahrung gesammelt haben. Die
Basis ist damit gelegt, doch sie muss durch zwei, drei Verstärkungen
vergrößert werden. Gleiches gilt für RW Mastholte. Und noch eine
Gemeinsamkeit eint die Vereine: Falls der Klassenerhalt misslingt, wird
in beiden Orten weiterhin der Fußball rollen – ohne Aufschrei. Dann eben
wieder in der Landesliga.
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