Montag, 11. Juni 2012

29.Spieltag: VfB Fichte Bielefeld - Victoria 0:2 (0:0)

TSV: Wessel - Topp, Kretschmer, Grunwald, Heß - Deitert, Gözsüz - Biegel (76. Dundar), Dreichel (82. Ewerszumrode) - Wellmeyer, Hankemeier (59. Otte)

Tore: 0:1.Gözsüz (48.), 0:2.Dreichel (64.)

Westfalenblatt Gütersloh
Gloria Victoria!

Zwei Jahre nach dem Sprung in die Landesliga steigt Clarholz in die Westfalenliga auf

Sektkorken knallen, Aufstiegsshirts werden angezogen und der Trainer mit Bier geduscht: Fußball-Landesligist Victoria Clarholz hat am vorletzten Spieltag den Aufstieg in die Westfalenliga perfekt gemacht! Nach einem 2:0 (0:0) beim VfB Fichte Bielefeld und dem 2:2 des Konkurrenten SV Höxter gegen Espelkamp ist Clarholz nicht mehr einzuholen.
Als kurz vor dem Abpfiff der Partie auf der Auswechselbank schon die weißen Aufstiegsshirts der »Clarholzer Jungs« verteilt wurden, musste Victoria-Sprecher Marc Borgmann eingreifen. »In Höxter sind es noch drei Minuten«, raunte Borgmann den Ersatzspielern mit dem Handy am Ohr zu. Zu dem Zeitpunkt war Clarholz schon so gut wie durch - kurze Zeit später kam dann die ersehnte Bestätigung per Telefon und der Jubelsturm brach los.
Niko Reimer stürmte als erster den Platz und ließ im Laufen den Korken aus der Sektflasche sausen, Christopher Hankemeier zog sich noch schnell das Aufstiegsshirt über und dann jubelte die ganze Mannschaft hüpfend und singend auf der Bielefelder Rußheide. Nur einer hielt sich, wie gewohnt, dezent im Hintergrund: Der Macher des Erfolgs, Trainer Frank Scharpenberg. Selbst ein von Abteilungsleiter Bernhard Uphus gespendetes Malzbier konnte »Scharpi« nicht richtig genießen, weil er die Flucht ergriff, als seine Kicker ihn mit Bier duschen wollten - und das auch schafften.
»Endlich bin ich da, wo ich schon immer hin gehört habe«, lachte Rechtsverteidiger Michi Topp. Zwei Jahre nach dem Aufstieg in die Landesliga marschiert er mit den Clarholzern in die Westfalenliga. Da ließ sich Uphus nicht lange bitten: »Das erste Fass geht auf mich«, rief er. »Zum Glück habe ich morgen Urlaub«, grinste Ugur Gözsüz.
Mittelfeldspieler Gözsüz war es, der Clarholz nach einer ersten Halbzeit mit einer Menge ausgelassener Torchancen in Richtung Westfalenliga schoss. Nach einem Freistoß von Andreas Dreichel war Abstauber Göszüz zur Stelle und hämmerte den Ball unter die Latte (48.). »Wir machen in der zweiten Halbzeit auf jeden Fall zwei Tore«, hatte Trainer Scharpenberg in der Pause angekündigt. Und er sollte Recht behalten.
Der eingewechselte Sascha Otte, der schon vor 20 Jahren mit Clarholz in die damalige Verbandsliga aufgestiegen war und nach dieser Saison aufhört, trieb den Ball während eines Konters nach vorne. Andreas Dreichel lief mit und brachte den Ball in der 64. Minute zum 2:0 über die Linie. Damit war die Partie gelaufen und nach dem Abpfiff der Weg zum Jubeln frei. Für den Höhepunkt der Party sorgte dann der kleine Sebastian Heß: »Jungs, ihr wart noch nicht bei mir, deswegen lade ich euch zur Aufstiegsparty im Pool ein!« Da mussten die »Clarholzer Jungs« nicht lange überlegen, »Heßlers« Einladung wurde einstimmig angenommen.
 

Neue Westfälische Gütersloh
„Westfalenliga, wir kommen!“

FUSSBALL: Landesligist Victoria Clarholz feiert mit einem 2:0-Sieg als Tabellendritter den Aufstieg

In der 87. Minute nesteln die Ersatzspieler vorsichtig an den Taschen – sie bringen die Aufstiegs-T-Shirts zum Vorschein. Kurz darauf gibt Pressesprecher Marc Borgmann endgültig grünes Licht. Über Handy hat er vom 2:2 des SV Höxter erfahren. Victoria Clarholz ist mit dem 2:0-Sieg beim VfB Fichte in der Westfalenliga angekommen.

Nach dem Abpfiff spritzt der Sekt, die Spieler legen ein Tänzchen hin und ziehen eilig die weißen Hemden mit der Aufschrift „Westfalenliga, wir kommen!“ über. Während sich die meisten Akteure mit alkoholischen Getränken vergnügen, reicht Co-Trainer Tobias Feldmann seinem Chef Frank Scharpenberg ein Malzbier. Mit gewohnter Zurückhaltung genießt der 40-Jährige den Triumph. „Jeder weiß, was in Clarholz geht“, sagt er und nennt das familiäre Umfeld als entscheidenden Faktor für den 3. Tabellenplatz, der für den Sprung in die 6. Liga reicht. Für den Coach schließt sich ein Kreis. Vor 20 Jahren spielte die Victoria letztmals in der damals viertklassigen Verbandsliga, mit der heutigen Westfalenliga vergleichbar. Scharpenberg zählte als Spieler zum Team.

Ähnlich gelassen wie zu Beginn der Feierlichkeiten, die von der Bielefelder Rußheide schließlich in die Vereinskneipe „Rugge“ führten, blieb Scharpenberg während der 90 Minuten. Obwohl er Grund zum Aufregen gehabt hätte: Sechs hochkarätige Chancen ließen seine Mannen in der 1. Halbzeit liegen, ehe Ugur Gözsüz in der 49. Minute das erlösende 1:0 markierte. Andreas Dreichel sorgte gegen harmlose Bielefelder mit dem 2:0 (64.) für die Entscheidung. „Ich hatte nie die Befürchtung, dass wir das Spiel nicht gewinnen könnten“, erklärte Scharpenberg. Anders als in der Vorwoche beim 0:2 gegen Avenwedde sei seine Elf einfach zu dominant gewesen.

Im letzten Einsatz seiner aktiven Karriere leiste auch Sascha Otte seinen Beitrag. Kurz nach seiner Einwechslung legte der Stürmer das 2:0 auf. „Einen schöneren Abschluss gibt es nicht“, jubelte der 38-Jährige, der zukünftig den B-Ligisten VfL Rheda trainieren wird. Bis auf Otte vermeldete Scharpenberg gestern keine Abgänge. „Wer geht, wird gleichwertig ersetzt“, erklärte der Coach. Auch wenn in der 6. Liga die Anforderungen steigen, werde in Clarholz alles beim Alten bleiben: „Junge Leute bekommen bei uns immer eine Chance.“ Realistisch bleibt Scharpenberg bei der Zielsetzung: „Klassenerhalt.“ 

 

Die Glocke 

Clarholzer Jungs schreiben Geschichte

Es ist geschafft. Mit dem gestrigen 2:0-Sieg im vorletzten Spiel der Fußball-Landesliga, Staffel 1, bei Fichte Bielefeld steigt der TSV Victoria Clarholz in die Westfalenliga auf.
Mit diesem Erfolg schließt sich der Kreis. Vor genau 20 Jahren ist der Club aus dem Holzhofstadion in die damalige Verbandsliga aufgestiegen. Damals wie heute ähneln sich die Mitwirkenden der TSV-Fußballhistorie. Obmann Bernhard Uphus („Das erste Fass geht auf meine Rechnung“) zog bereits vor 20 Jahren die Fäden im Hintergrund und erntete im Jubel nach Spielschluss für diese Ansage lauten Beifall. Coach Frank Scharpenberg zählte vor 20 Jahren als Spieler zum Aufstiegsteam, agierte noch eine Saison in der Verbandsliga und wechselte dann zum SC Verl. Jetzt geht er in das TSV-Geschichtsbuch als Aufstiegstrainer ein und bleibt dem Holzhofstadion treu.
Wie von Geisterhand zauberten die TSV-Verantwortlichen nach Spielschluss die obligatorischen Feier-Utensilien aus dem Koffer. Aufsteiger-Trikots, Sekt und nicht zuletzt das Banner „Clarholzer Jungs“ sorgten für den Jubel-Rahmen.
Am Sieg der Clarholzer auf der Rußheide gab es gestern keine Zweifel, wenngleich sich die TSV-Kicker den Luxus erlaubten, gleich reihenweise beste Einschussmöglichkeiten zu vergeben. Ugur Gözsüz (49.) und Andreas Dreichel (67.) beendeten jedoch das Zittern auf der TSV-Bank. „Ich habe zu den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass ich mir keine Sorgen mache und sie das Tor noch machen werden“, erläuterte Frank Scharpenberg nach Spielschluss und freut sich schon am kommenden Samstag auf das Wiedersehen mit der Aufstiegsmannschaft von 1992.

Zitat

„Überragend. Wir hatten als Ziel einen Platz unter den ersten fünf Mannschaften ausgegeben. Jetzt stehen wir als einer von drei Aufsteigern in der Westfalenliga.“
Bernhard Uphus, TSV-Fußballobmann und zugleich Urgestein.

TSV-Splitter

Sascha Otte geht: Mit Sascha Otte verlässt der dienstälteste Akteur nach dieser Spielzeit das Holzhofstadion. Für den ausscheidenden Routinier kommt ein passender Ersatz, machte TSV-Coach Frank Scharpenberg deutlich. Und noch ein weiterer Stammspieler könnte den Club verlassen. Für diesen Fall soll ebenfalls Nachschub vom Transfermarkt geholt werden. Ansonsten bleibt der Club auch in der neuen Liga seinem Eigengewächs-Modell treu und wird weiterhin Akteure aus der Jugend oder aus der Reserve an den Westfalenliga-Kader heranführen.

Neue Westfälische Bielefeld 
Letztes Aufgebot ohne Chance

FUSSBALL-LANDESLIGA: VfB Fichte mit dem 0:2 gegen Clarholz noch gut bedient

Victoria Clarholz feierte nach dem 2:0-Sieg beim VfB Fichte den Aufstieg in die Verbandsliga – die Gastgeber müssen weiter bangen. Allerdings haben sie es vor dem Endspiel in Verl noch selbst in der Hand, die Klasse zu erhalten, denn Verfolger Salzuflen unterlag in Rödinghausen.

Außer der Schützenhilfe des vom langjährigen Hüpker-Coach Mario Ermisch trainierten Spitzenreiters gab es wenig Positives von der Rußheide zu berichten. Immerhin unterlagen die Platzherren nur 0:2 und nicht 0:9 – wie durchaus möglich. Darüber hinaus stimmte die Einstellung. „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben alles gegeben. Mehr war einfach nicht drin“, sagte Trainer Christopher Gliniars.

Schnell wurde deutlich, dass es für die Gastgeber nichts zu holen geben würde. Kaum hatten sich die Clarholzer warmgespielt, reihte sich Chance an Chance. Der für den kurzfristig erkrankten Edin Mujala ins Tor gerückte Matti Kuuse verhinderte mit einigen guten Paraden einen Rückstand. Einmal jedoch patzte der Schlussmann – zum Glück für den VfB Fichte rettete Dennis Lobitz. Die Gastgeber selbst brachten nach vorn nichts zustande. Christopher Gliniars zuckte mit den Schultern: „Das war sicher nicht schön anzusehen, aber angesichts unserer Ausfallliste haben wir keine Chance gehabt.“ Ohne Buba, Schwesig, Kilbasoglu, Langer und Smith fehlte es dem VfB Fichte an der Qualität. So brachte Clarholz die „Hüpker“ durch Steilpässe in Richtung der schnellen Offensivkräfte immer wieder in Verlegenheit. Individuelle Fehler in der Bielefelder Hintermannschaft taten ein Übriges.

Ein Wunder, dass es zur Pause noch 0:0 stand. Das änderte sich fünf Minuten nach Wiederbeginn. Nachdem Matti Kuuse zuvor mehrfach den Rückstand verhindert hatte, sah er beim 0:1 wie auch später beim 0:2 nicht gut aus. Gliniars hakte die Partie schnell ab. „Jetzt haben wir unser Endspiel in Verl. Das müssen wir gewinnen, dann ist die Saison gerettet.“



Westfalenblatt Bielefeld 

Abstiegsangst an der Rußheide

Landesliga: VfB Fichte verliert mit 0:2

Für den VfB Fichte geht das große Zittern weiter. Der Fußball-Landesligist verlor sein Heimspiel gegen Victoria Clarholz mit 0:2 (0:0) und ist nun am letzten Spieltag unter Zugzwang.
Dann tritt die Mannschaft von Christopher Gliniars bei der Reserve des SC Verl an. Um den Zwei-Punkte-Vorsprung auf Verfolger SC Bad Salzuflen auf dem Relegationsplatz zu verteidigen, braucht der VfB Fichte an der Poststraße einen Sieg. »Wir müssen alle Kräfte mobilisieren«, sagt Gliniars, der erneut auf zahlreiche Leistungsträger verzichten musste. »Die Jungs aus der zweiten Reihe geben alles, können aber Leistungsträger wie Felix Buba nicht ersetzen«.
Wer am Sonntag wieder fit ist, konnte der Trainer noch nicht sagen. Edin Mujala (Fieber) wird wohl wieder im Tor stehen. Ein Einsatz des Sturmduos Avdyl Haliti und Felix Buba scheint zumindest im Bereich des Möglichen.
Gegen die Elf von Victoria Clarholz, die durch den Sieg den Westfalenliga-Aufstieg perfekt machte, waren die Platzherren chancenlos. Zur Pause konnte sich die VfB-Elf bei Matti Kuuse bedanken, dass noch keine Tore gefallen waren. Der Torhüter vereitelte mehrere Großchancen. Nach 21 Minuten hatte Timo Biegel Kuuse schon ausgespielt, als Verteidiger Christian Zacharias in höchster Not klärte. Kuuse bewahrte seine Elf dann gegen Stefan Kretschmer (23.) und Martin Wellmeyer vor einem Rückstand (25.). Auch eine Abnahme Andreas Dreichels (28.) konnte der Keeper entschärfen. Dennis Lobitz klärte einen Biegel-Schuss auf der Torlinie (34.).
Der VfB Fichte hatte seine erste halbe Torchance nach 39 Minuten. Ein Kopfball Serdar Merals bereitete Victoria-Keeper Gereon Wessel allerdings keine Mühe.
Nach der Pause sorgte der Aufsteiger schnell für klare Verhältnisse. Eine Clarholzer Freistoßflanke klatschte gegen den Pfosten. Ugur Gözsüz reagierte am schnellsten und köpfte zum 1:0 ein (49.). Eine Viertelstunde später machte Andreas Dreichel alles klar. Der Ex-Verler verwertete eine Hereingabe Sascha Ottes (64.). Dreichel (76.) und Wellmeyer (82.) hätten das Ergebnis noch in die Höhe schrauben können. Gliniars: »Wir hätten auch 0:6 verlieren können. Jetzt hilft uns nur ein Sieg in Verl.«


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