Sonntag, 24. Juni 2012

Saisonrückblick Westfalenblatt

Victoria Clarholz
rotiert zum Aufstieg

Fußball-Landesligist profitiert von qualitativer Tiefe seines Kaders

Von Steffen BobergHerzebrock-Clarholz (WB). Nur zwei Jahre hat es Victoria Clarholz in der Fußball-Landesliga gehalten. Mit dem dritten Platz in der gerade beendeten Saison steigt die Mannschaft aus dem Holzhofstadion jetzt in die Westfalenliga auf. Eine Überraschung? Nein.
Das zweite Jahr ist immer das schwierigste, heißt es. Von Sprichwörtern hält der Clarholzer Trainer Frank Scharpenberg aber nichts. Seit dem er 2009 die Clarholzer Mannschaft in der Bezirksliga übernahm, geht es aufwärts. Mit sieben Siegen startete die Victoria in die zweite Landesliga-Saison und sammelte ordentlich Selbstvertrauen. »Wir sind mehr als optimal gestartet«, sagt Scharpenberg.
Die Siegesserie zu Saisonbeginn war ein frühes Zeichen an die Liga, dass die Holzhofkicker oben mitmischen wollten. Insgesamt sechs von 30 Spieltagen stand Clarholz auf dem ersten Platz, vom 18. bis zum letzten Spieltag war das Team nicht vom dritten Platz zu verdrängen. Einen schlechteren Rang belegte die Victoria in der Saison nicht, sondern war Dauergast in den Top Drei. Die erste Niederlage gegen Maaslingen (1:3) am achten Spieltag schadete der Truppe um Kapitän Martin Wellmeyer nicht. Die Stimmung im Team passte und die Mannschaft konnte sich selbst nach Rückschlägen wieder hochkämpfen. »Die Mischung aus erfahrenen Spielern und Nachwuchsleuten ist einfach gut«, sagt Scharpenberg.
Der Ex-Profi sowie sein Co-Trainer und Vereinspräsident Tobias Feldmann haben einen homogenen Kader zusammengestellt, der durch seine Tiefe besticht. Das ist eines der Geheimnisse für den Erfolg. 17 Spieler wurden in der Saison zehn Mal und öfter eingesetzt. Das Rotationsprinzip schreiben beide Trainer groß. »Ich habe in den drei Saisons in Clarholz vielleicht zwei Mal hintereinander mit der gleichen Aufstellung gespielt«, sagt Scharpenberg, der aber auch die Qualität im Kader hat, um sich das erlauben zu können. Den Leistungen seiner Mannschaft schadeten die vielen Wechsel nicht. »Wer im Training überzeugt, spielt bei mir«, sagt Scharpenberg.
Nicht immer zufrieden war der Trainer mit der Konstanz seiner Mannschaft. Oftmals haderte »Scharpi« mit der Chancenauswertung vor dem gegnerischen Tor: »Da haben wir zu viel verballert.« Und auch im Abwehrverhalten sieht er noch Luft nach oben: »In der Rückserie sahen wir bei Standards nicht immer gut aus.«
Die positiven Entwicklungen bei der Victoria blieben unterdessen auch außerhalb von Clarholz nicht umbemerkt. Als im Dezember beim FC Gütersloh Trainer Dirk Flock entlassen wurde, war »Scharpi« ein Thema bei seinem Ex-Club. Doch der 40-Jährige hält auch in der kommenden Saison der Victoria die Treue - genau wie der Kern der Mannschaft. Nur vier Spieler gehen. Mit Ferhat Kurtulus (Tus Dornberg) und Gerrit Lahme (SW Marienfeld) kommen zudem »zwei gestandene Leute« (Scharpenberg). Auch sechs A-Jugendliche wurden verpflichtet.

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