Mittwoch, 16. Oktober 2013

NW: Ruhe bewahren

Nur vier Punkte aus zehn Spielen, letzter Tabellenplatz und jetzt auch noch eine 0:5-Klatsche im einzigen Kreisderby gegen RW Mastholte - nein, den Einstieg in die Fußballsaison 2013/14 haben sie sich beim Westfalenligisten Victoria Clarholz ganz anders vorgestellt. Trotzdem wird am Holzhofstadion nicht gesägt, jedenfalls nicht am Stuhl von Trainer Frank Scharpenberg. Der Ex-Profi genießt weiterhin das volle Vertrauen von Fußballern, Fans und Funktionären. Wenn überhaupt einem, dann trauen sie es in Clarholz dem Clarholzer Scharpenberg zu, diese Mannschaft nach dem traurigen Start noch zu einem Happyend zu führen.

Solides Training statt wilder Aktionismus ist genau der richtige Weg. Alles andere würde auch gar nicht zum bodenständigen Turn- und Sportverein Victoria passen. Wo er dabei anzusetzen hat, muss dem erfahrenen Coach bei einem Torverhältnis von 13:30 niemand erklären. Trotz des regionalligaerfahrenen Keepers Jonathan Mellwig wackelt die Abwehr.

Erarbeiten müssen sich die Clarholzer aber auch das Glück, das bei den knappen Misserfolgen in den ersten Saisonspielen so sehr fehlte. Wuchern können sie dabei mit der Moral der Spieler, denn die Einsatzfreude stimmte mit einer Ausnahme immer: Die Partie gegen Dorsten-Hardt war voll daneben.

Ausgerechnet beim strahlenden Derbysieger von Sonntag können sich die Clarholzer Bestätigung für ihren Kurs "Ruhe bewahren" holen. Vor Jahresfrist hatten sie die Rot-Weißen mit 6:2 vom Platz gefegt. RWM war nach acht Spieltagen mit mickrigen drei Punkten abgeschlagenes Schlusslicht, hielt trotzdem an Trainer Dirk Sellemerten fest, verbesserte sich bis zum Abschluss der Hinrunde auf sieben Punkte, startete im neuen Jahr durch und sicherte sich am letzten Spieltag den Klassenerhalt.

Allerdings hatten die Mastholter in der Winterpause auch auf ihre Schwächen im Kader reagiert und drei Spieler nachverpflichtet. Diese Option müssen sich Scharpenberg und die Verantwortlichen beim TSV Victoria angesichts des anhaltenden Verletzungspechs offen halten. Mit Andre Grunwald, den es am Sonntag am Knie erwischte, droht schließlich noch ein Leistungsträger auszufallen.

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