Montag, 5. Mai 2014

25.Spieltag: RW Mastholte - Victoria 0:1 (0:0)

TSV: Mellwig - Strathoff, Deitert, Grunwald (46. Dundar), Topp - Jashari (46. Flaskamp), Knezevic, Gözsüz, Biegel (73. Hankemeier) - Wellmeyer, Rustige

Tor: 0:1.Wellmeyer (58.)
Rote Karte: Timmerkamp (75., Nachtreten)

Westfalenblatt
Rot-Weiß stürzt weiter ab

Bittere Mastholter Derbyniederlage – Victoria Clarholz aber schon fast gerettet

Pressekonferenz im Klubheim. Bevor Jürgen Schlepphorst die Trainer zu ihren Statements bittet, zeigt er in Richtung Riesenfernseher, auf dem die Zweitliga-Partie zwischen Aue und SC Paderborn live übertragen wird. »Für den SCP nimmt das Fußballwunder gerade seinen Lauf – so eines bräuchten wir jetzt auch«, seufzt Schlepphorst.

In der Tat kann die frustrierten Rot-Weißen nach der bitteren 0:1 (0:0)-Niederlage gegen den TSV Victoria Clarholz wohl nur noch ein Wunder vor dem drohenden Absturz in die Landesliga bewahren: Die Mastholter sind auf den vorletzten Tabellenplatz runtergepurzelt, während sich die seit sechs Spieltagen ungeschlagenen Gäste immer weiter von der Abstiegszone absetzen. »Die Jungs glauben an sich, zerreißen sich und sind dafür wieder belohnt worden«, freut sich Victoria-Trainer Frank Scharpenberg über die erfolgreiche Aufholjagd. Sie scheint noch lange nicht zu Ende.
Am Anfang verläuft das Derby vor magerer Kulisse – nur die mit einem Sonderbus angerückten Victoria-Fans sorgen für etwas Stimmung – noch recht dröge. Die in der Vorwärtsbewegung zu ideenlos agierenden Hausherren finden einfach kein probates Mittel, die kompakte Abwehr des Gegners zu knacken. »Wir haben in der ersten Halbzeit zu wenig Druck aufgebaut«, moniert Mastholtes enttäuschter Coach Dirk Sellemerten.
Zudem sind die Scharpenberg-Schützlinge im Mittelfeld eindeutig besser besetzt als RWM: Der im Winter nachverpflichtete Aleksandar Knezevic zieht hier zusammen mit Martin Wellmeyer die Fäden. Letzterer ist es auch, der nach dem Seitenwechsel das Tor des Tages macht: Nach einer Ecke von Jannis Flaskamp köpft Wellmeyer ungehindert zum 0:1 ein (52.). »Schon mein drittes Kopfballtor in dieser Saison«, staunt der eher mittelgroße Torschütze selbst. Und Sellemerten grämt sich. »Da haben wir uns nicht clever angestellt, obwohl ich gerade vor den Standardsituationen gewarnt hatte«, schimpft »Fox« wegen des spielentscheidenden Aussetzers mit seiner ansonsten sicher stehenden Defensivabteilung.
Die muss in der letzten Viertelstunde ohne Jochen Timmerkamp auskommen: Der Grätschen-Spezialist hat seine Nerven nicht im Griff, tritt dem Clarholzer Marc Rustige in dessen Allerwertesten. Ganz klar: Dafür kann es für Timmerkamp nur die Rote Karte geben. »Völlig zu Recht«, kommentiert Sellemerten den überflüssigen Potritt seines Verteidigers. Doch trotz Unterzahl bäumt sich RWM noch einmal auf. Dirk Sellemerten wertet das als tröstliches Indiz dafür, »dass meine Mannschaft noch lebt«. Pech für Tobias Edler mit seinem Lattenkracher in der Schlussphase. Somit bleibt es beim 0:1. Clarholz jubelt, Mastholte trauert: Für Rot-Weiß sieht es ganz schwarz aus.


Neue Westfälische
Vierter Sieg in Folge

FUSSBALL: Westfalenligist Victoria Clarholz bezwingt RW Mastholte mit 1:0

Der TSV Victoria Clarholz hat seine Erfolgsserie in der Fußball-Westfalenliga fortgesetzt und RW Mastholte durch den 1:0-Derbysieg der Landesliga ein Stück näher gebracht. Die Rot-Weißen sind nach der neuerlichen Niederlage auf den vorletzten Rang mit nun bereits vier Zählern Rückstand auf die Nichtabstiegszone zurückgefallen.
"Ich hätte denjenigen für verrückt erklärt, der mir zu Weihnachten prophezeit hätte, dass wir Anfang Mai so gut da stehen würden", freute sich Ugur Gözsüz über den vierten Clarholzer Sieg in Folge, der seinem Team einen komfortablen Acht-Punkte-Vorsprung vor RWM bescherte. Gleichzeitig mahnte der Defensiv-Allrounder, am nächsten Wochenende gegen den SV Schermbeck den nächsten Dreier nachlegen zu müssen: "Noch haben wir nichts erreicht."
Gözsüz hatte dabei auch schon die personelle Situation der Victoria im Blick. Stefan Kretschmer fiel in Mastholte wegen einer Wadenblessur aus, Andre Grunwald schied angeschlagen zur Pause aus, und Gözsüz selbst hielt wegen einer neuerlich auftretenden Knieverletzung nur unter Schmerzen bis zum Abpfiff durch.
Victorias Trainer Frank Scharpenberg hatte seine Formation aber auch so schon arg durcheinander gewirbelt und die vor einer Woche noch als Doppel-Sechs agierenden Andre Grunwald und Alexander Deitert in der Innenverteidigung aufgeboten. Die Clarholzer Defensive stand somit prächtig, wurde von den Mastholter Angreifern aber auch selten gefordert. So reichte den Gästen in einer an Torraumszenen armen Auseinandersetzung eine Standardsituation zum Sieg. Nach Jannis Flaskamps Eckstoß war Martin Wellmeyer in der 57. Minute per Kopf zur Stelle und erzielte das Tor des Tages.
Die Gastgeber entwickelten erst mehr Tordrang, nachdem Jochen Timmerkamp wegen eines Tritts gegen Marc Rustige die Rote Karte gesehen hatte (75.). Weil die Gäste in Überzahl fahrlässig agierten (Scharpenberg: "Das hat mit überhaupt nicht gefallen") musste Victoria-Keeper Jonathan Mell- wig einige Male eingreifen. Bei der größten RWM-Chance, einem Lattenschuss von Tobias Edler (88.), hatte Mellwig zudem das Glück auf seiner Seite. "Wir waren mal wieder nicht schlechter als der Gegner und stehen dennoch wieder mit leeren Händen da", haderte Mastholtes Kapitän Corrado Modica dagegen und verwies auf die vielen knappen Niederlagen mit nur einem Tor Unterschied.


Die Glocke
Clarholz feiert, RWM steht nach 0:1 am Abgrund
Gegensätzlicher konnten die Gefühlslagen gestern nach dem Schlusspfiff an der Brandstraße nicht sein. Gerade hatte Victoria Clarholz das Derby der Fußball-Westfalenliga bei Rot-Weiß Mastholte mit 1:0 (0:0) gewonnen: Während die Mastholter Spieler tief getroffen zu Boden sanken, feierten die Clarholzer mit ihren Fans ausgelassen den wohl fast perfekten Klassenerhalt.
Ähnlich konträr wie diese Situation beurteilten beide Trainer das Spiel. Während Victoria-Trainer Frank Scharpenberg „sehr froh war, hier gewonnen zu haben“, berichtete RWM-Trainer Dirk Sellemerten von einem „nicht sehr schönen Spielverlauf“. Erneut hatten die Platzherren bis zum Umfallen gekämpft, erneut fehlte die spielerische Klasse, um für echte Torgefahr zu sorgen.
In der ersten Hälfte lähmte die Furcht vor einem folgenschweren Fehler die Aktionen beider Teams. Nennenswerte Chancen gab es kaum, einzig Dennis Kleinwietfeld bei den Gastgebern (10.) und Victorias Cendrin Jashari per Freistoß (45.) brachten etwas halbwegs Gefährliches zustande.
Das sollte sich in der zweiten Hälfte für lange Zeit nicht ändern. Dann waren es die Gäste, die nach einem abgefälschten Freistoß von Simon Strathoff einen Eckball bekamen. Bei dieser Standardsituation konnten zwei Mastholter den Clarholzer Martin Wellmeyer nicht stoppen, der zum 1:0 einköpfte (58.).
Jetzt kam plötzlich Bewegung ins Spiel: Während die Victoria auf Konter lauerte, agierten die Gastgeber nun offensiver. Doch es zeigte sich mehr als deutlich, warum sich Mastholte in akuter Abstiegsgefahr befindet. „Wir haben gar keinen Druck auf das gegnerische Tor bekommen“, kritisierte Trainer Dirk Sellemerten, dass kaum ein verwertbarer Ball in den Strafraum geschlagen wurde. Stattdessen schwächten sich die Platzherren zum wiederholten Mal selbst. Jochen Timmerkamp sah nach einem Tritt in den Allerwertesten seines Gegenspielers die Rote Karte (75.).
In Unterzahl hatte Mastholte die beste Phase. Erst holperte ein Ball von Tobias Edler am Pfosten vorbei (79.), dann wurde der Schuss von Lukas Althoff abgefälscht (83.), bevor Althoff den Ball über das Tor lupfte (84.). Die beste Chance vergab Edler mit einem Schuss ans Lattenkreuz (89.). „In Überzahl ist das Spiel gekippt. Das hat mir gar nicht gefallen“, sagte Scharpenberg.



Der Patriot
0:1 verloren und Rot gesehen
Die Luft wird immer dünner für die Westfalenliga-Fußballer von RW Mastholte. Nach der gestrigen 0:1-Niederlage im Derby vor etwa 300 Zuschauern auf dem Mastholter Sportplatz gegen Viktoria Clarholz steht die Mannschaft von Trainer Dirk Sellemerten nun zusammen mit dem SV Dorsten-Hardt am Tabellenende und muss sich fünf Spieltage vor Saisonschluss große Sorgen um den Klassenerhalt machen. „Wenn die weiter so spielen, steigen wir ab“, meinte ein Mastholter Zuschauer total frustriert. 
Dabei hatten die Rot-Weißen auch gestern über weite Strecken mehr vom Spiel als der Gegner. Aber wieder einmal zeigte sich, dass das Team von Dirk Sellemerten einfach nicht torgefährlich genug ist und echte Stürmer fehlen. Chancen für einen Heimsieg waren durchaus gegeben - nur wenn die wenigen Möglichkeiten nicht genutzt werden, ja darf man sich auch nicht wundern. So hatten die Gastgeber gerade in der Schlussphase richtig gute Chancen. Nicht nur durch Edler, der in der 88. Minute noch mit einem Lattenkracher Pech hatte.
Alle Bemühungen der Rot-Weißen wurden aber nicht belohnt und so liefen sie dem ebenso überflüssigen wie unnötigen Gegentor in der 57. Minute erfolglos hinterher. Da wurde die Mastholter Abwehr eiskalt erwischt: Bei einem Eckball stand der Clarholzer Martin Wellmeyer völlig frei am kurzen Pfosten und konnte ungehindert aus kurzer Distanz einköpfen.
Wo bloß war sein Gegenspieler und warum stimmte in dieser Szene die Zuordnung nicht? Fragen über Fragen, die sich die Rot-Weißen auch danach noch lange stellten. Denn nach diesem Gegentor hatten die Mastholter zunächst sichtlich Mühe, ihren Rhythmus wiederzufinden.
Anschließend scheiterte Hendrik Eickel aber mit einem Schuss aus gut 16 Metern, der noch abgefälscht wurde, oder Tobias Edler verzog nur um Zentimeter. Kein Glück hatte auch der fleißige Dominik Lausch, der mit seinem Schuss am reaktionsschnellen Torwart Jonathan Mellwig scheiterte.
Zu allem Überfluss flog dann auch noch Jochen Timmerkamp mit der Roten Karte vom Platz (75.). Bei einem Einwurf schubste er einen Clarholzer Spieler weg, weil dieser den Ball nicht rausrücken wollte und auf Zeit spielte. Dafür muss Jochen Timmerkamp jetzt mit einer längeren Sperren rechnen.

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