Mittwoch, 17. Oktober 2012

Die Glocke: Scherbenhaufen trifft auf Befreiungsschlag

Unterschiedlicher hätten die Gefühlslagen nach dem ersten Kreisderby in der Fußball-Westfalenliga kaum sein können. Während Spieler und Anhänger von Victoria Clarholz mit dem 6:2-Kantersieg einen Befreiungsschlag feierten, war Gastgeber RW Mastholte auf der anderen Seite damit beschäftigt, seinen sportlichen Scherbenhaufen zu sortieren.
„Jetzt müssen Taten folgen.“ Der Unterton in der Stimme von Trainer Dirk Sellemerten ließ unmittelbar nach Schlusspfiff erahnen, dass den Rotweißen unangenehme Wochen ins Haus stehen. Die heftige Abfuhr, Niederlage Nummer sieben im neunten Spiel, erwies sich in mehrfacher Hinsicht als äußerst schmerzhaft. Die Rotweißen hatten sich im Vorfeld mindestens auf Augenhöhe mit Mitaufsteiger Clarholz gewähnt und mit einem Derbysieg den Anschluss an das untere Mittelfeld herstellen wollen.
Anschließend fehlten ihnen dann jedoch über 90 Minuten die nötigen Mittel dazu. Im ersten Durchgang spielte nur die Victoria, die hinten nichts zuließ und vorne zwei von mehreren vielversprechenden Angriffsaktionen zur Führung nutzte. „Zwei Tore schlechter habe ich uns in der ersten Hälfte nicht gesehen.“ RWM-Trainer Dirk Sellemerten stieß bei seiner Pausenansprache anschließend auf Gehör. Die Mastholter erwachten jedoch nur für 20 Minuten, in denen sie drauf und dran waren, das Spiel zu kippen.
Victoria-Trainer Frank Scharpenberg: „Wir haben den Gegner nach der Pause wieder aufgebaut, haben dann aber Gott sei dank das dritte Tor gemacht.“ Sein Gegenüber Dirk Sellemerten haderte in dieser Phase einmal mehr mit dem Schicksal: „Wir waren drauf und dran und legen dem Gegner dann zwei Tore auf. Das kann man nicht mehr mit Unerfahrenheit entschuldigen.“ Die Art und Weise, wie seine Mannschaft das Derby anschließend abschenkte und sich dabei noch zu zwei Platzverweisen hinreißen ließ, hinterließ weitere Wunden.
Gegen Marl-Hüls und Maaslingen stehen die Mastholter in den nächsten Wochen mit dem Rücken zur Wand. Derbysieger Clarholz kann auf Rang zehn zunächst einmal durchatmen. Trainer Frank Scharpenberg hofft auf Rückwind: „Wir waren oft nah dran und haben den Bock jetzt endlich umgestoßen.“

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