Donnerstag, 22. Oktober 2009

Viel »Punkteholz« für das Holzhof-Team

Bezirksliga-Story: Platz eins für Clarholz-Trainer Scharpenberg nur eine Momentaufnahme

Von Uwe Caspar
Herzebrock-Clarholz (WB). Tabellenführer mit drei Punkten Vorsprung, sechs Siege in Serie und die wenigsten Gegentore kassiert (9): Victoria Clarholz gibt im Fußballbezirk den Ton an. Doch für den bescheidenen Erfolgs-Spielertrainer Frank Scharpenberg, der Ende November seinen 38. Geburtstag feiert, ist das »nur eine Momentaufnahme«.

»Scharpi« möchte den Sprung an die Spitze nicht allzu hoch hängen. »Im Grunde haben wir von unseren schwächelnden Verfolgern FC Stukenbrock und SC Wiedenbrück II profitiert. Ihr Durchhänger ist für mich eine größere Überraschung als unser bisheriges Abschneiden«, registriert der ehemalige Profi den Primus-Status eher gelassen.
Zumal ihn die zuletzt gezeigten Leistungen seiner Truppe alles andere als begeistert haben. Außerdem ist es für ihn wichtiger, dass die vorübergehend angeschlagenen Akteure wie Tim Junker, Cristopher Hankemeier und Özcan Sehit über kurz oder lang wieder an ihre alte Form anknüpfen. Die Langzeitverletzten Viktor Siebert sowie Michael Ostfechtel fallen noch lange aus: Siebert meldet sich frühestens in der Winterpause zurück, während Frank Scharpenberg mit Ostfechtels Comeback erst um Ostern herum rechnet.
Trotz der dünner gewordenen Spielerdecke befindet sich die Mannschaft vom Holzhof, die vor-übergehend schon fünf Punkte hinter Ex-Spitzenreiter Stukenbrock lag, nicht auf dem Holzweg. Und das verdankt sich vor allem Sascha Otte: Bereits 13 Treffer stehen auf dem Konto des 35-Jährigen, der sich im Frühjahr (damals noch im Trikot des FSC Rheda) mit dem Gedanken trug, seine Laufbahn aus gesundheitlichen Gründen zu beenden.
Doch nach seiner Hüft-Operation erlebt »Super-Sascha« derzeit seinen zweiten Fußballfrühling. Sein Trainer weiß ihn nicht nur wegen seiner »Buden« zu schätzen. »Sascha bindet aufgrund seiner Torgefährlichkeit oft zwei Konkurrenten. So werden Räume für seine Mitspieler frei. Özcan Sehit hat auch schon siebenmal getroffen«, erläutert Frank Scharpenberg. Der Trainer selbst hat als souveräner Abwehrchef einiges dazu beigetragen, dass die Victoria die zur Zeit beste Defensivabteilung der Liga stellt.
»Ein Talent bin ich nicht mehr. Ich denke, dass Clarholz meine letzte Station als Aktiver sein wird«, stellt der langjährige Zweitliga-Kicker mit einer Prise Humor fest. Nicht zum ersten Mal ist Sascha Otte sein Mitstreiter bei der Victoria: Beide spielten schon am Anfang ihrer Laufbahn zwei Jahre zusammen am Holzhof und stiegen damals in die Verbandsliga auf, ehe sich ihre Wege für lange Zeit trennten. Nun hat sich für sie der Kreis geschlossen.
Wenngleich Scharpenberg grundsätzlich nur Ein-Jahres-Verträge abschließt, ist es denkbar, dass der Blondschopf »Gloria Victoria« noch viele Jahre erhalten bleibt. Schließlich wohnt er mit seiner Familie in Clarholz, der Sportplatz ist nur knapp einen Kilometer von seinem Haus entfernt. Bei schönem Wetter kommt Scharpenberg meistens mit dem Fahrrad zum Training.
Ihm zur Seite stehen Manuel Grimm und Tobias Schäfer. Und das Team freut sich schon auf eine Pinkel-Party: Grimm wird bald Papa. Vielleicht gibt's im Sommer auch noch eine Aufstiegs-Party ...

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