Montag, 1. September 2014

3.Spieltag: Victoria - SC Preußen Münster II 1:3 (0:2)

TSV: Pohlmann - Topp, von Domaros (43. Dirksen), Gözsüz, Reuter (74. Heß) - Deitert - Rustige, Strathoff, Wellmeyer, Biegel (46. Jashari) - Hankemeier

Tore: 0:1.Demirdag (24.), 0:2.Kaldewey (39.), 1:2.Wellmeyer (65.), 1:3.Grütering (79.)
Rote Karten: Günner (85./grobes Foulspiel), Demirdag (87./Beleidigung)

Westfalenblatt
Am Ende fliegen Giftpfeile

Victoria Clarholz verliert gegen Spitzenreiter 1:3 – Zwei Rote Karten, Trainer muss runter

Weil am Sonntagnachmittag das Königsschießen beim Schützenfest im Ortsteil Heerde ansteht, fürchtet Victoria Clarholz' Pressesprecher Marc Borgmann: »Das kostet uns ein paar Zuschauer.« 160 Besucher kommen dann doch, um sich mit Preußen Münsters U  23 den Westfalenliga-Spitzenreiter anzuschauen. Die Adlerträger siegen verdient 3:1 (2:0), lassen aber vorm Abpfiff nach verbalen Schüsse Federn.

Am Ende fliegen Giftpfeile: Als Münsters Patrick Günner von hinten Sebastian Heß umgrätscht und dafür konsequenter Weise die Rote Karte sieht (85.), geht's rund. Zwischen den Ersatzbänken schmeißen sich die Verantwortlichen gegenseitig Beleidigungen zu.
Der ansonsten eher besonnene Preußen-Coach Sören Weinfurtner ruft »Ihr Hafensänger« und wird hinter die Bande geschickt. Nahezu zeitgleich motzt Münsters Torschütze zum 1:0 (24.), Engin Demirdag, und fliegt ebenfalls mit Rot (86.) vom Platz. »Keine Ahnung, weshalb der Gegner am Ende so reagiert hat«, sagt Victoria-Trainer Frank Scharpenberg, dem zu Spielbeginn eigentlich Angst und Bange sein muss. »Die ersten zehn Minuten hat es eine kleine Fußball-Demonstration gegeben«, weiß »Scharpi«. Zu groß scheint der Respekt vor Preußen, dass klar dominiert und durch Marco Gatzke einen Pfostentreffer verbucht (6.).
Beim 0:1 lassen Ugur Gözsüz und vor allem Marcel von Domaros (er verletzt sich später am Knöchel/42.) Münsters Demirdag frei davonlaufen. Die Gastgeber, denen Andreas Dreichel, Stefan Kretschmer und Lars Remmert spürbar fehlen, verlieren zu viele Zweikämpfe und auffällig häufig bei eigenem Ballbesitz das Spielgerät. Eine solche Fehlerkette führt zum 2:0 durch Stefan Kaldewey (37.). Erst Anfang der zweiten Hälfte kommen die Roten besser ins Spiel: Martin Wellmeyer grätscht eine flache Hereingabe von Rustige zum 1:2 (66.) über die Linie. Pech beim 1:3 (79.) – Torwart Pohlmann flutscht der Schuss Jonas Grütering durch die Finger. Dann wird's farbig und Victoria vergibt in den letzten fünf Minuten mit doppelter Überzahl Chancen durch Cendrin Jashari (88.) sowie Wellmeyer und Gözsüs (90.). »Hätten wir noch zwei Tore gemacht, wäre es des Guten zuviel gewesen. Im Prinzip war Münster die bessere Mannschaft«, resümiert Victoria-Coach Frank Scharpenberg.


Neue Westfälische
Tabellenführer dominiert lange

Fussball: Westfalenligist Victoria Clarholz unterliegt Preußen Münster II 1:3

Es wurde nicht so eine Klatsche wie beim 0:6 im Vorjahr, am Ende stand für Fußball-Westfalenligist Victoria Clarholz gestern aber gleichwohl wieder eine verdiente und mit 1:3 auch klare Niederlage gegen Preußen Münster II. Daran änderte auch eine 11:9-Überzahl der Gastgeber in den letzten fünf Minuten nichts mehr. 
In einer fair geführten Partie, in der bis dahin lediglich ein mit Gelb bestraftes Foul von Simon Strathoff an Münsters Keeper Stephan Trantow (74.) für etwas Aufregung gesorgt hatte, schwächte sich der Tabellenführer in der 85. Minute durch zwei Rote Karten völlig unnötig selbst. Erst stellte Tim Neubauer (Steinhagen) Patrick Günner für eine Grätsche an der Mittellinie in die Beine von Sebastian Heß vom Platz. Nach Engin Demirdags heftigem Protest gegen diese Entscheidung beendete der Schiedsrichter dann auf Hinweis seiner Assistentin Natalie Fichtner auch für den das Spiel vorzeitig.  
Nach einer derart aufregenden Schlussphase, in der Cendrim Jashari (89.) und Ugur Gözsüz (92.) fast noch der Ausgleich gelungen wäre, hatte es in dieser Begegnung lange nicht ausgesehen. Bereits in der 6. Minute trafen die deutlich dominierenden Gäste durch Marco Gatzke den Pfosten, und in der 24. Minute markierte Engin Demirdag das 0:1. Für die Victoria war es das erste Gegentor in dieser Spielzeit.  
"Das war eigentlich leicht zu verteidigen", ärgerte sich Trainer Frank Scharpenberg, dass sich seine Abwehr in dieser Szene durch einen Diagonalpass so übertölpeln ließ. Auch beim 0:2 (37.) agierten die Clarholzer unkonzentriert, als sie einen einfachen Steilpass durch die Mitte auf Stefan Kaldewey zuließen. Martin Wellmeyers Anschlusstor zum 1:2 (65.) weckte Hoffnungen auf eine Wende, doch ein 20-Meter-Schuss von Jonas Grütering, der Keeper Julian Pohlmann durch die Hände flutschte (80.), rückte die Verhältnisse wieder zurecht. 
 

Die Glocke
Victoria Clarholz erst zu ängstlich, dann mit drei Schnitzern
Am dritten Spieltag in der Fußball-Westfalenliga markierte der TSV Victoria Clarholz zwar das erste Saisontor, musste im Gegenzug aber auch die ersten drei Gegentore hinnehmen, was sich in der Heimpartie gegen die U23-Vertretung von Preußen Münster in einer 1:3-Niederlage niederschlug.
Richtig farbig wurde es im Holzhofstadion aber erst, als beim Spielstand von 3:1 für Münster in der 87. Minute bei den bis dato souverän agierenden Gästen wie aus heiterem Himmel die Sicherungen durchbrannten. Innenverteidiger Patrick Günner sah nach einem bösen Tritt gegen Sebastian Heß die Rote Karte. Engin Demirdag musste nach unschönen Worten zum Schiedsrichter ebenfalls mit Rot vom Platz und schließlich schickte der Unparteiische Tim Neubauer aus Steinhagen auch noch Preußen-Coach Sören Weinfurtner zum Abkühlen hinter die Bande.
In doppelter Unterzahl konnten die Nachwuchs-Preußen dann von Glück sagen, dass zunächst Jashari (89.) und dann auch noch Gözsüz für Clarholz den Anschlusstreffer und den möglichen Ausgleich jeweils um Haaresbreite verpassten.
TSV-Coach Frank Scharpenberg jammerte den vergebenen Chancen in seiner Spielbilanz nicht hinterher. „In den ersten zehn Minuten war das eine Fußballdemonstration von Münster“, erkannte Scharpenberg, dessen Team das erste Gegentor in der 24. Minute allerdings aus dem Nichts kassierte und sich beim zweiten Gästetreffer in der 37. Minute eine folgenschwere Fehlerkette leistete.
Nach Wiederanpfiff standen die Clarholzer endlich näher an ihren Gegenspielern. Martin Wellmeyer verpasste in der 64. Minute völlig freistehend das Anschlusstor. Drei Minuten später machte es der Mittelfeldspieler nach Vorarbeit von Marc Rustige dann besser und verkürzte zum 1:2. Clarholz schnupperte in der Folgezeit an einer Überraschung, dann patzte allerdings Pohlmann im TSV-Tor bei einem haltbaren Schuss vom Münsteraner Grütering, der den 3:1-Endstand für seine Mannschaft markierte.

Münstersche Zeitung

Drei Punkte, aber auch Doppel-Rot
Auch mit der Leistung seiner U 23 konnte sich Trainer Sören Weinfurtner anfreunden. Nach dem 3:1 (2:0) bei Aufsteiger Victoria Clarholz führt sein Team weiter verlustpunktfrei die Westfalenliga-Tabelle an. Der 35-Jährige beklagte allerdings andere Verluste.


In der 85. Minute sah Patrick Günner nach einem Foul an Simon Strathoff glatt Rot. Doch damit nicht genug: Bei der anschließenden Rudelbildung fühlte sich Schiedsrichter Tim Neubauer von Engin Demirdag beleidigt. Binnen einer Minute war der Gast damit nur noch zu neunt.
Die Szenen bewerten wollte Weinfurtner nicht, hatte allerdings erhebliche Zweifel an der Verhältnismäßigkeit. Denn eigentlich hätte der Clarholzer, dem Günnar in die Parade fuhr, seiner Meinung nach gar nicht mehr auf dem Feld stehen dürfen. Eine Viertelstunde zuvor hatte Strathoff bei seinem gestreckten Bein gegen Stephan Tantow eine Verletzung des Preußen-Torwarts billigend in Kauf genommen, wurde da allerdings nur verwarnt.
Aber es wurde natürlich auch Fußball gespielt. Vor allem von den Preußen richtig guter, wie Weinfurtner über die erste Halbzeit seiner Elf berichtete. „Wir haben den Ball gut laufen lassen, sehr ideenreich und kreativ agiert. Wir hätten nur mehr Konsequenz vor dem Tor zeigen müssen“, so der SCP-Trainer.
So wie Engin Demirdag in der 24. Minute, als er von Marco Gatzke so perfekt in Szene gesucht wurde, aus acht Metern zur Führung traf. Oder wie Stefan Kaldewey, der nach Pass von Christoph Blesz Victoria-Keeper Julian Pohlmann ins Leere laufen ließ und zum 2:0 einschob (39.). „Wir hätten aber zur Pause noch höher führen müssen“, sagte Weinfurtner, der noch so manch’ ausgelassenen Chance sah.
Etwas anders sah‘s nach dem Wechsel aus, als die Gäste phlegmatischer spielten, leichtfertig die Bälle verloren. Wie in der Martin Wellmeyer nutzte nach 65. Minuten eine dieser Nachlässigkeiten, traf zum Anschluss. Früh genug kehrten die Preußen zur Konzentration zurück – und entschieden mit einem sehenswerten Treffer dieses Duell. Der erst drei Minuten zuvor eingewechselte Jonas Grütering hatte in der 79. Minuten aus 20 Metern draufgehalten. Das Leder zischte ins rechte unter Eck. Die Entscheidung.
 

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