Montag, 15. September 2014

5.Spieltag: Victoria - TuS Dornberg 1:1 (0:1)

TSV: Pohlmann - Topp, Dirksen, Gözsüz, Reuter - Rustige, Strathoff, Wellmeyer (88. Jashari), Biegel (77. Unal) - Dreichel, Hankemeier (60. Nienaber)

Tore: 0:1.Gözsüz (31./ET), 1:1.Gözsüz (61.)

Westfalenblatt Gütersloh
»Drei Punkte verdient keiner!«

Victoria Clarholz hat mit dem 1:1 gegen Oberliga-Absteiger Dornberg aber noch Glück

Der ehemalige Bertelsmann-Boss Hartmut Ostrowski beißt gestern Nachmittag genüsslich in die deftige Clarholzer Bratwurst. Danach bekommt er als 2. Vorsitzender des TuS Dornberg eine eher dürftige Fußball-Magerkost serviert. Am 5. Spieltag der Westfalenliga sieht der in Isselhorst lebende 65-Jährige zwischen Victoria und seinem Klub ein mitunter nur schwer zu verdauendes 1:1 (0:1).

»Leistungsgerecht, wie ich finde. Aber ich bin gespannt, ob die Trainer es genauso sehen«, erklärt der Clarholzer Sprecher Marc Borgmann eingangs der Pressekonferenz. Und sie stimmen ihm zu. »Drei Punkte verdient hier heute keiner«, stellt mit Istvan Gal der ungarische Trainer des Oberliga-Absteigers fest. Seiner Meinung nach habe sich seine Offensivreihe sogar »richtig doof angestellt«.
Dieser Meinung darf man zunächst durchaus über Timo Biegel sein. Früh taucht die einzige Spitze der Victoria völlig frei vor Yannik Grützner auf, schließt aber nicht entschlossen genug ab, so das der TuS-Torwart den Ball an den rechten Pfosten lenkt (5.). Christopher Hankemeiers wegen Handspiels abgepfiffener Rückzieher aus dem Stand, der rechts oben im Winkel einschlägt ist vor 230 Zuschauern für lange Zeit die letzte Angriffsszene der Holzhof-Kicker (15.). Sie gewähren den giftgrün gekleideten Gästen in der Rückwärtsbewegung oft zu viele Freiräume, präsentieren sich zeitgleich im Aufbauspiel zu behäbig.
»Ich hatte im Vorfeld gesagt, dass hier zwei ähnlich starke Mannschaften aufeinandertreffen. Wir wollten denen nicht ins offene Messer laufen und haben es mit kontrollierter Offensive á la Otto Rehhagel probiert«, erklärt Victoria-Coach Frank Scharpenberg. Symptomatisch, dass beide Treffer aus ruhenden Bällen resultieren: Den Dornbergern reicht eine trickreiche Freistoß-Variante aus halblinker Position zum 0:1 (32.). Der Ex-Spexarder Stephan Dalmis löst sich aus der Mauer, die vom früheren Avenwedder Ersin Gül überlupft wird, und vollendet das Zuspiel aus spitzem Winkel – Ugur Gözsüz kann nur noch abfälschen.
In einem mitunter hart umkämpften zweiten Durchgang erhält die Scharpenberg-Elf in der 66. Minute einen Freistoß auf der linken Seite, etwa 28 Meter vorm TuS-Tor: Den zirkelt Andreas Dreichel so präzise auf den Scheitel des aufgerückten Gözsüz, dass er am langen Pfosten quasi gar nicht anders kann, als den Ball zum 1:1 (66.) hinein zu köpfen. Dass die Victoria am Ende von Glück sagen kann, einen Punkt geholt und Tabellenplatz zehn (sechs Punkte, 4:5 Tore) verteidigt zu haben, hat auch damit zu tun, dass Saliou Abous Kopfball nach einer Dornberg Ecke am Innenpfosten und nicht im Clarholzer Tor landet (83.). »Unterm Strich ist das 1:1 okay«, findet Frank Scharpenberg.


Neue Westfälische Gütersloh
Kein Team hatte den Sieg verdient

Fußball: Westfalenligist Victoria Clarholz trennt sich 1:1 vom TuS Dornberg

Der Gästetrainer brachte es aus seiner Sicht auf den Punkt: "Drei Punkte hatte keine der beiden Mannschaften verdient." Istvan Gal stufte das 1:1-Remis zwischen dem TSV Victoria Clarholz und dem TuS Dornberg als gerechtes Ergebnis ein. Die Clarholzer verteidigten damit immerhin Rang 10 in der Fußball-Westfalenliga.

Victoria-Coach Frank Scharpenberg sah die Partie nicht ganz so kritisch. "Ich hatte meinen Spielern gesagt, dass hier zwei ähnlich agierende Mannschaften aufeinander treffen und davor gewarnt, nicht ins offene Messer zu laufen", erklärte er die lange abwartende Haltung der Gastgeber. Ein frühes Tor hätte auch dieser Begegnung eine andere Richtung gegeben, doch Timo Biegel war wohl selbst überrascht, als Dornbergs Außenverteidiger Sedekia Haukambe in der 5. Minute vor dem eigenen Sechzehner ein Luftloch schlug. Biegel schoss frei vor dem Tor überhastet den Fuß von Dornbergs Keeper Yannik Grützner an. Von dort sprang der Ball an den Pfosten und nicht ins Tor.

Marc Rustige prüfte nach einer Biegel-Flanke den gegnerischen Torhüter noch einmal mit einer Volleyabnahme (26.), doch das Führungstor erzielte der Gast: Kapitän Ersin Gül bediente mit einem Freistoß-Lupfer Stephan Dalmis, und der traf mit einem von Ugur Gözsüz noch abgefälschten Schuss (31.). In der 2. Halbzeit boten beide Teams den 200 Zuschauern noch weniger Strafraumszenen. Und so benötigten auch die Clarholzer einen Standard, um einen Punkt zu bekommen. Andreas Dreichel schlug eine Ecke auf den zweiten Pfosten, und dort überwand Ugur Gözsüz den schlecht postierten Grützner per Kopf zum 1:1 (66.).

Mit der Hereinnahme von Stefan Nienaber und dem Vorziehen von Martin Wellmeyer in den Angriff forcierte Frank Scharpenberg die Bemühungen um den Siegtreffer, doch bis auf eine Volleyabnahme durch Marc Rustige (86.) nach einer Ecke blieb die Offensive der Victoria gestern zu harmlos.

Im Gegenteil. Der TuS Dornberg hatte kurz zuvor die größere Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Der aufgerückte Innenverteidiger Saliou Abou (83.) traf - natürlich nach einem Eckstoß - mit einem Kopfball nur die Latte.

 

Die Glocke
Harte Duelle, zwei Tore und Trainer, die sich einig sind
Viel Geschrei um wenig. Das Duell des Fußball-Westfalenligisten Victoria Clarholz gegen den TuS Dornberg war vom Start weg hitzig und geprägt von vielen Zweikämpfen im Grenzbereich. Unter dieser Tatsache litt jedoch auch das Spielniveau. So mussten sich die beiden Widersacher letztlich mit einem 1:1 begnügen. Ein Punkt, der beiden Mannschaften weder hilft noch schadet.
Kommt auch eher selten vor, dass sich zwei Trainer nach so einer Begegnung so einig sind. „Keiner hat es heute verdient, drei Punkte zu holen“, sagte Dornbergs Istvan Gal. Kurz darauf folgte das Resümee von Frank Scharpenberg: „Das Ergebnis war gerecht.“ Der sportliche Entscheider von Victoria Clarholz ging daraufhin jedoch auch noch auf einige Details ein, die im Optimalfall dazu hätten führen können, dass sein Team nicht nur einen, sondern drei Punkte am Holzhofstadion behält. Unter anderem ärgerte sich Scharpenberg über eine Szene in der fünften Minute.
Die etwa 200 Zuschauer hatten sich noch gar nicht so recht entschieden, ob sie nun einen Platz im Schatten oder in der Sonne wählen sollten, da hatte Timo Biegel bereits die Clarholzer Führung auf dem Fuß. Er profitierte von einem schlimmen Fehler der TuS-Defensive und rannte urplötzlich frei auf Yannik Grützner zu. Anstatt die Kugel jedoch am herauseilenden Dornberger Torhüter vorbeizulegen, schloss er ab – und traf nur den Pfosten. „Solche Chancen bekommt man nicht oft“, trauerte Frank Scharpenberg dieser Möglichkeit noch weit mehr als 90 Minuten später hinterher. Verständlich.
In der Folge leistete sich der TSV zu viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, um weitere Gefahr zu kreieren. Dornberg war nicht wesentlich besser, machte aber das Tor. In der 31. Minute lupfte Ersin Gül einen Freistoß über die Mauer, die Victoria-Defensive war für einen Moment nicht bei der Sache und Stephan Dalmis vollendete. „Ein dummes Gegentor“, kritisierte Frank Scharpenberg.
Es passte zum Spielverlauf, dass auch der Ausgleich nach einer Standardsituation fiel. In der 66. Minute stieg Ugur Gözsüz nach einem Freistoß von Andreas Dreichel am höchsten und nickte zum 1:1 ein. Sieben Minuten vor dem Ende hatte Clarholz noch Glück, als Dornbergs Saliou Abou per Kopf nur die Latte traf.


Westfalenblatt Bielefeld
Erzwungenes Eigentor

Wesfalenliga: Dornberg spielt 1:1 bei Victoria Clarholz

Das 1:1 (1:0) bei Victoria Clarholz – für Dornbergs Trainer Istvan Gal war es »ein gerechtes Unentschieden. Keine Mannschaft hatte den Sieg wirklich verdient. Keine konnte im Offensivbereich Druck entwickeln.« So resultierten beide Tore aus Standardsituationen.
Im Holzhofstadion führte nach einer guten halben Stunde eine im Training einstudierte Freistoßvariante gegen behäbig agierende Clarholzer zum Dornberger 1:0. Ersin Gül lupfte den Ball listig hinter die Mauer, aus der sich Stephan Dalmis blitzschnell gelöst hatte. Ugur Gözsüz fälschte Dalmis' Schuss ins eigene Netz ab. Manager Hans-Werner Freese sollte später von einem »erzwungenen Eigentor« berichten. Das 1:0 trug nicht zur Entspannung bei. Dornberg agierte wie Clarholz auch wenig clever.
Für den eingewechselten Sherif Alassane war nach 18 Minuten schon wieder Schluss. »Es hat bei ihm von vorne bis hin nicht gestimmt«, kommentierte Istvan Gal streng dessen erneute Hinausnahme. Alassane wurde »das dumme Foul« angekreidet, das in der 66. Minute zu jenem Freistoß führte, den Eigentorschütze Gözsüz schließlich per Kopf zum 1:1 verwertete.
Vor 230 Zuschauern hatte Saliou Abou noch den Siegtreffer auf dem Kopf. Eine Gül-Ecke nickte er aber an den Pfosten (83.). Istvan Gals Sicht der Dinge: »Wir haben uns doof angestellt.« Letztlich eine leistungserechte, nicht sonderlich ansehnliche Punkteteilung.
 

Neue Westfälische Bielefeld
Zwei Lichtblicke im tristen Einerlei

Westfalenliga: Dornberg spielt 1:1 in Clarholz

Nächster Auswärtspunkt für den TuS Dornberg: Der Oberliga-Absteiger spielte bei Victoria Clarholz 1:1.

Es war allerdings fußballerische Magerkost, die beide Mannschaften boten. "Offensiv haben sowohl wir als auch die Clarholzer kaum etwas zustande gebracht, das sah alles ziemlich stümperhaft aus", fand Dornbergs Trainer Istvan Gal. Der Ungar war indes ärgerlich, dass sein Team die Partie nach der in der ersten Halbzeit herausgeschossenen 1:0-Führung nicht nach Hause gebracht hatte. "Wenn wir uns ein bisschen cleverer anstellen, können hier wir leicht als Sieger vom Platz gehen. Das wäre zwar ein bisschen glücklich, aber wirklich nicht unverdient gewesen", erklärte Gal.

Die Partie kam nur sehr langsam ins Rollen: Beide Teams leisteten sich im Spiel nach vorne unendlich viele Ballverluste, so dass kein Spielfluss aufkommen wollte. "Das war nicht schön anzusehen", sagte der Dornberger Trainer, der allerdings einmal Grund zur Freude hatte: In der 31. Minute führte eine einstudierte Freistoßvariante zum Führungstreffer für die Gäste. Anstatt selbst zu schießen, spielte Ersin Gül den neben der gegnerischen Abwehrmauer postierten Stefan Dalmis an, der auf schnellen Beinen allein vor dem Clarholzer Torhüter auftauchte und eiskalt vollstreckte.

"Die Standards sind in dieser Saison unsere Stärke, leider aber auch unsere Schwäche", stöhnte Gal mit Blick auf den Ausgleichstreffer der Gäste. Der gerade eingewechselte Sherif Alassane leistet sich in der Nähe des eigenen 16ers ein völlig unnötiges Foul. Der folgende Freistoß landete genau auf dem Kopf von Gözsüz, der aus kurzer Distanz verwandelte. Der Dornberger Trainer war über Alassanes Fehlverhalten derart verärgert, dass er den nach Frankfurt abwandernden Akteur kurz darauf wieder auswechselte - die Höchststrafe für jeden Fußballspieler.

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